prince charming

Freitag, 28. September 2007

wo die wahren kerle wohnen - abenteuer singlebörse, part II

heute - der virtuelle zierdeckchenversender:

künstlerisch nie über das "malen nach zahlen" stadium hinausgekommen. die tür seines junggesellenzimmers (buche-nachbildung) schmückt vermutlich von mutti selbstgesticktes a lá "tritt ein, bring glück herein."

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_____$$$$$$du bist hammer süss$$$$$$______
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_________________*SÜß *____________
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___***** Man kann alles *****_________
___*******vergessen********_________
____****nur Eines nicht:****___________
______*** so schönen ***_____________
_______ ***(AN)Blick**_______________
________ *wie deinen!*_______________
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und wann jetzt
hm?____________***____________________lg.
loveboy1907


ebenfalls ohne das geringste bedauern ignoriert:

romulus2007 schreibt:
Hallo liebe monique!

hast du Lust auf eine zärtliche Fußmassage?? wir könnten uns
treffen und ich würde deine Füße sanft massieren

melde dich einfach wenn du Lust hast

viele Grüße von Romulus


der tragödie erster teil

Sonntag, 23. September 2007

wo die wahren kerle wohnen - abenteuer singlebörse, part I

variantenreich wirbt der moderne mann:

jonny003 hallo du hübsche wie...
freiheit2 hallo. wie geht es d...
skypemann hi.ich würd dich ge...
tomcat141 Hallo! Ich bin so be...
aderyano1 hallo, wie gehts dir...
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olcan6619 hy susse du bist so ...
vienna31 hy wie gehts hast lu...
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cemm79 halllo wie gehts dir...
dieb86 hy du na alles klar ...
dmx38 hallo wie gehts dir ...
playboy27 Hallo! Süsses profil...
diesunddas halli hallo schade d...
baccus2 Hallo du! ich heisse...
dondurman halloo kein foto?;)
dartchris hi du mein name ist ...
besonders ansprechend - die kategorie tragisches massenmail:


Hallo!

Süsses profil!

Mein name ist C., 1,70 u 65kg.
Habe liebes......... und bin am verhungern vielleicht
könntest du mir weiterhelfen!
Wir können uns gerne mal wo treffen!

Ich verrichte Dienst als Polizist!
Sport ist schön aber alleine hoffnungslos.

Meine Vorlieben wären: Kuscheln unbegrenzt, da sein
gegenseitig, sich lieben, sich gegenseitig verwöhnen,
sex,....

Wir könnten uns bei romantischen kerzenschein treffen, ich
liebe romantik,................

Bin für alles offen u frei!

Jetzt bin i 2 Jahre Singl, habe aber bisher immer die
falschen kennengelernt.

Hatte vorher eine 5-jährige Beziehung. Meine ex hat das
5-jahr mich dann betrogen. Ich bin ihr dann draufgekommen,
sie war zu feig mir es zu sagen. Ich verzeihte ihr nicht,
für mich war das Vertrauen gebrochen. Sie wollte mich nicht
verlieren, sie sagte dann noch dieser geiler körper, ich
brauche ihn. Ja und das ohne liebe, mit mir nicht. Ich will
gerne sex, aber i kann des ohne liebe net, wahrscheinlich du
a net,...............

Habe immer nur solche kennengelernt, di mich als attraktiv
finden, die nur das eine wollen,.......

Ja leider, aber sowas brauche ich nicht, die mit jedem
Rum-macht.
I will eine für mich alleine.

Vielleicht würde es ja bei uns klappen?!

Bin sicha schon weinend genug verletzt worden in meinen
leben, daher ich würde nie einer das herz brechen, denn i
weiß wie das ist.

Ja, treue is mir total wichtig, außerdem find ich
Seitensprünge total scheisse, man sollte sowas nie machen!

Ich wohne noch bei meinen Eltern in B. in einen
kl. Dorf. Wenns paßt möchte ich ein eigenes Haus, mit
Garten, aber für mich alleine wer das zu
einsam,.......................

So würde ich dir total viel platz frei machen, zuerst kommst
du u lange niemand,..............

Zum WE hab i öfters Dienst, dafür hab i hinter der Woche
manchmal frei, is verschieden,.......

Kannst auch noch gern ein Foto von mir haben, i hoff i
bekomm dann auch eins von dir, das ist persönlicher, man
lernt sich dabei besser kennen!

Mein größter Traum im leben wäre, dass ich mich geborgen
fühlen kann u das mich meine Prinzessin über alles liebt!

Ich wünschte, ich könnte dein Herz berühren,
das du trägst ganz tief in Dir.
Ich wünschte, ich könnte Deinen Körper spüren,
einfach so ganz nah bei Dir.
Ich wünschte ich könnte Deinen Atem lauschen.
Ich ließ mich gerne von dir berauschen,
denn Dich allein...........na, neugirig, melde Dich bitte,
würde mich freuen u die ganze Welt umarmen!

Ich würde vor freude weinen, wenn i die große liebe fürs
leben finden würde!

Hab mich bei Parship angemeldet, da ich die Hoffnung noch
nicht aufgegeben habe, denn wer hofft, der lebt; und wer
liebt der wird geliebt.

So hoffe ich das du mir schreibst,.........

Du kannst mir gerne privat schreiben:

Cxx@xx.net

Beschreibe aber dann dein Profil, dass ich weiß wer du bist!

Vielleicht nimmst du meinen Kuss an! Glg C.!

Montag, 3. September 2007

das KISS-prinzip

im bedarfsfall sollte ich, anstatt nach aufrichtigkeit zu darben, einfach dazu übergehen mir einen feuchten waschlappen ans gesicht zu pressen, die bei weitem unkomplizierteste lösung und kaum vom original zu unterscheiden.

Freitag, 17. August 2007

dialoge, die das leben schrieb

oder: davon, wie man neue freunde gewinnt.

ich hatte heut eine interessante ähm... unterhaltung.
(im zuge meiner bemühungen, das kommunikationsverhalten der menschheit zu studieren, was sonst?!)


na hallo meine hochwertiges dürfte ich um ihre verzeihung bitten und mein vorhängenden gliedmassen in ihren einschieben vielleicht macht es ein funk bei ihnen oben
hihihihihhih


pack deine vorhängenden gliedmaßen wieder ein und langweil jemand anderen.

ich wusste das du lesbisch bist ist doch egal schähm dich nicht bist ja nicht allein es gibt tausende von dir muschi so erreichstdu nur schlapschwänze was sich garnicht für dich intressieren lass die wilde von dir raus oma ;-)

schätzchen, bist irgendwie frustriert? geht`s dir nicht gut? wollen dich die mädchen nicht? willst drüber reden?

so dr. sommer team ich freue mich das sie mein schreiben bekommen habe wie gesagt geht es um diesen problem bei mir
die weiber wollen mich einfach nicht weil ich kein benehmen und kein fettes auto und schicke kleider habe ja ich hab auch aussprech fehler zb wie anstatt schade sage ich scheisse können si mir helfen bitte


lieber xy!

leider muss ich dir mitteilen, dass dir nicht zu helfen ist.
dein kommunikationsstil ist unter aller sau, aber vielleicht wächst sich das mit dem alter aus.
bis dahin würde ich an deiner stelle das haus nicht mehr verlassen oder einen benimmkurs absolvieren.

alles gute
deine dr. sommer

na hörn sie zu madamme tut ma leid das ich sie genervt habe
ich wünsche ihnen noch einen angenehmes wochenende vielleicht habens lust auf schwimmen gehn ;-)


ein angenehmes wochende auch dir. und quatsch die mädls nicht immer so dämlich an, das is ja schrecklich kindisch.

wahnsinns braut bist du jetzt bist du wierklich ein madamme ich steh auf frauen die es dem typ auf der stelle zeigen können das sie es drauf haben leider bist ma zu alt und zu arogant trotzdem danke für den vorschlag komm mich ab und zu
mal besuchen um zu schauen ob ich noch lebe

Dienstag, 14. August 2007

schnüffeldroge

In meinem allerersten Traum, der mich unverändert wiederkehrend durch meine Kindheit begleitete, erschien mir stets eine netzartige, fasrige Struktur in einem grau-beigen Farbton, ich hörte ein tiefes Brummen, verspürte ein Gefühl, dass sich, wie ich Jahre später ganz nebenbei herausfand, nur dann einstellt, wenn ich mir einen Teelöffel mit der gekrümmten Seite nach oben an den Gaumen presse und ihn so weit nach vorne ziehe, dass er zwischen den Zähnen stecken bleibt, und roch einen metallischen Geruch, ähnlich dem von stockendem Blut an heißen Sommertagen.

Auch heute denke ich, selbst im Wachzustand, in Gefühlen, vorallem aber in Bildern kombiniert mit Geruchseindrücken.

Meine frühen Jahre riechen nach Rosenöl, Patchouli, Tigerbalsam, rostigen Warmwasserboilern und Bratkartoffeln. Wien riecht nach dem kalt gewordenen Rauch selbstgedrehter Zigarretten, abgewetzten Kinositzen, Maschinenöl, Herbst, feuchtem Karton und Pommes. Bahnhöfe nach Abschied und Krankheit, nach alten Menschen, Mülltonnen und Freiheit. Vergorene Silberzwiebel riechen wie potenzierte Kotze. Der Duft von frischem Heu ist fröhlich, während feucht gewordenes Heu pilzig und depressiv riecht. Katholisch ist eine Komposition aus Weihrauch, linoliumausgelegten Stiegenaufgängen, schlechtgelüfteten Räumen, kratzigem Stoff, Urin und einem Hauch von welkendem, weißem, sehnigem Fleisch und irgendwas Fischigem. Oder "Single-Frau-über-30-mit-Katze". An einer Zahnarztassisstentin roch ich das zum ersten Mal. Frustrierter Schweiß, der aus allen Poren dringt, das süßliche Odeur von überschüssigem Östrogen gepaart mit Katzenmief (Zwar heißt es, dass Katzen im Gegensatz zu Hunden nicht stinken, aber diese olfaktorische Unaufdringlichkeit mit einem Schuss Erde, ist für mich schlimmer als die Mischung aus ranzigem Lanolin und vermoderndem Stoff, die Hunde verströmen. Dabei macht mich der Geruch von Wollfett üblicherweise recht unruhig, ungewaschene Haare etwa riechen spätestens nach 2 Tagen wie alte Penatencreme oder nasses Schaf). Wobei Frauen generell eine penetrant süße Ausdünstung verbreiten, zumindest die Frauen, inklusive mir selbst, an denen ich bislang geschnuppert habe.

Und dann gibt es diesen einzigartigen Geruch: Abenteuer, Vertrauen, eine Prise Moschus vielleicht, ein nackter, warmer Rücken, Sex, Kaffee und Träume. Besonders in der Furche zwischen Schlüsselbein und Halsansatz, hinter den Ohrläppchen und dem Bogen den der Brustmuskel umschreibt, bevor er in die Achselhöhle mündet. Alle haben sie dort recht intensiv geduftet. Der eine hatte "Davidoff cool water" aufgelegt, der andere "CK one", doch darunter rochen alle, die mich zu faszinieren vermochten, wenn auch in unterschiedlich starker Ausprägung, gleich.

Gäbe es "Mann" als Eau de toilette oder Duftbäumchen fürs Auto, ich würde sämtliche Parfümerien leerkaufen.

Montag, 2. Juli 2007

traumhochzeit

dass zwei verwandte seelen über ihre weblogs zueinander finden, in abgöttischer liebe und lodernder leidenschaft entflammen, ihre wege fortan die selben sind, liegt haarscharf an meiner selbstgesteckten romantiktoleranzgrenze.

deshalb habe ich lange gezaudert, nach verlockenderen angeboten ausschau gehalten, doch nun sind alle zweifel unter den teppich gekehrt. so möchte ich ihnen hiermit voll freude und stolz offiziell bekanntgeben, was andernorts bereits vorschnell ruchbar wurde: ja, ich werde heiraten!

hochzeitsbillet

mein wunderbares, kinskiphiles weib ellen deranged möchte eher im kleinen rahmen feiern, mir jedoch erscheint, in anbetracht eines solch epochalen ereignisses, ein üppiges bankett für angebracht. wer also gemeinsam mit uns ein rauschendes fest der liebe begehen möchte, der bringe seine getränke, grillfleisch und kartoffelsalat selber mit. abendrobbe (!) erwünscht. krawattenpflicht.

mit freundlicher unterstützung von marianne und michael

(heterosexuelle kontaktanfragen werden, trotz vermählung, auch weiterhin erhofft erwartet entgegengenommen.)

Mittwoch, 6. Juni 2007

das flirtverhalten der sozialphobiker

Gegen Anbahnungsversuche jedweder Natur bin ich immun. Schlicht und ergreifend deshalb, weil sie die zumeist nicht als solche erkenne.

Wenn ihnen ein Fremder plötzlich Blumen schenkt, dann könnte das an Impulse liegen, oder am Zufall. Was heißt könnte? - Muss! Dass da eine eindeutige Absicht dahintersteckt, käme mir einfach nicht in den Sinn.

Ich entsinne mich einer Begebenheit, als das Frln. Huber zusammen mit einer Kameradin auswärts speiste. Der Kellner legte eine ungewöhnliche Aufmerksamkeit an den Tag, lachte viel und stellte dabei sein makelloses Gebiss zur Schau. Frln. Huber, unerwartet von ihm in ein privates Gespräch verwickelt, antwortete stets freundlich, widmete sein Interesse jedoch dem Salat, denn einerseits lässt es sich nur ungern von der Nahrungsaufnahme abhalten und andererseits hatte es vage Bedenken, der redselige Kellner könnte gerügt werden, wenn er seine Arbeit vernachlässigte.

"Was geht den an, was ich nachher noch vorhabe?" wollte es von der Tischgefährtin wissen, die grinsend und glucksend daneben saß, als der an sich recht wohlgestaltete, sympatische, mitteljunge Mann klein bei gab. "Das, meine Liebe, war der Versuch eines Flirts, so wie er für gewöhnlich abläuft."

Die ganz plumpen Annäherungsabsichten durchschaue ich mittlerweile schon selbstständig und reagiere mit skeptisch hochgezogener Augenbraue und kühl-spöttischem Blick. Auf billige verbale Taschenspielertricks um an meine Telefonnummer zu gelangen, falle ich gleichfalls nicht mehr herein, wenn doch, kommt mir zugute, dass ich die bis heute nicht auswendig kann.

Sobald ein Herr allerdings grundsätzlich durchaus in meiner Gunst stünde und mir das auch bewusst wird, versagen sämtliche mühsam erworbenen Sensoren, die Zeichen des begehrten Objekts zu deuten und alles was mir bleibt, um Contenance zu wahren und die nervositätsbedingte Tolpatschigkeit deluxe zu verbergen, ist mich hinter dem Killerblick zu verschanzen und zu hoffen, dass der holde Jüngling das handzahme Schaf im Wolfspelz entdeckt.

Ich bedauere es zutiefst, dass die Wissenschaft noch nicht soweit fortgeschritten ist, dem Menschen Displays auf die Stirn zu verpflanzen, auf denen die jeweiligen Absichten in Bezug auf das Gegenüber unmissverständlich in bunten Lettern abzulesen sind.

Vorzugsweise mit integrierter Antwortoption, die automatisch mein Anforderungsprofil mit dem Angebotsprofil abgleicht und dem glotzäugigen, schmerbäuchigen Pickelgesicht ein faires und prägnantes "Nein, danke" übermittelt, noch bevor ich dazu komme "Kaffee?... ich hab heut keine Zeit...morgen... äh... nächste Woche vielleicht... nein, warte... da kann ich nicht...ich hab ziemlichen Stress derzeit... nächsten Monat vielleicht...du bist sicher ganz nett... aber...halt mehr so der... nicht mein Typ...nur freundschaftlich...äh..." zu stammeln, dem mit makelloser Schönheit gestraften Narziss jedoch würde die Botschaft übermittelt werden: „Danke, kein Interesse, auf deiner glatten Brad Pitt-Visage rutscht mein Blick vor Langeweile ab.“, wohingegen das vom Leben behauene Exemplar, aus dem ästhetischem Mittelfeld, die aufmunternde Botschaft erhielte: „Ich erwecke immer einen bitterbösen und desinteressierten Eindruck, wenn mir jemand gefällt“.

Auch würden auf diese Art sämtliche verzweifelten Versuche wegfallen, mit mäßig originellen Sprüchen um meine Aufmerksamkeit zu heischen. Wobei ich auch hier die Absicht nur dann erkenne, wenn es sich beim Anbaggerer um ein „Ich nehm alles, das weniger Bartwuchs hat als ich“-Exemplar handelt. All men seem wicked, when they´re unwanted. Vermutlich sondern die ein spezielles Frustrationspheromon ab, dass selbst meine Rauchernase noch erschnüffeln kann.

Ein einziges männliches Wesen hat es bislang geschafft, dass mir die guttrainierte Fassung abhanden kam und ein spontaner Anmachspruch entwich, der zwar vom Kreativitätsfaktor her sehr zu wünschen übrig lies, für die nächsten zwei Jahre allerdings jedwedes Anbahnen überflüssig machte.

Umgekehrt gelang es nur ein einziges Mal mich zu entzücken: „Wenn Intelligenz sexy macht, dann musst du sehr intelligent sein.“ Vor Vergnügen mal was anderes zu hören als: „Hey, dich kenn ich doch von irgendwoher.“ hätt ich den herzen und küssen können, wenn ich nur in dem Moment bemerkt hätte, dass dies Prachtstück tatsächlich auf Freiersfüßen in meinem Revier unterwegs war. Verdammt!

Freitag, 20. April 2007

die neue liebe rostet nicht

Ich habe Hubert geliebt. Ich habe ihn für einen Jüngeren stehen lassen, verraten und verkauft.

Der Neue war völlig überraschend in mein Leben getreten. Er war so seriös, so chic. Hubert und ich, wir waren ein Trash-Pärchen. Auf der Straße drehten sich die Leute nach uns um. Er war laut und schmuddelig, ich nicht minder. Nun aber war ich Teil der Society und kein Polizist hielt mich mehr an um mich zu fragen welche Drogen ich konsumiert hätte. Plötzlich war ich jemand, zumindest war sich niemand mehr sicher, ob ich nicht vielleicht doch jemand wäre. Die neue Rolle gefiel mir und lies mich die Zeit mit Hubert vergessen. Nur wenn sich unsere Wege zufällig kreuzten, kehrte die Erinnerung schlagartig zurück und mir wurde ganz wehmütig zumute.

Insgeheim zweifelte ich lange an meiner Entscheidung. Ich mochte Huberts proletoide Erscheinung, seine Ecken und Kanten, seine Marotten, er hat mich gefordert. Der Neue dagegen, ein Techniker, berechenbar, zuverlässig und ohne grobe Mängel, hat mich oft gelangweilt.

Bis unser erster Winter einbrach und mit ihm meine Laune. Als ich Ablenkung suchte, wenn mir daheim die Decke auf den Kopf fiel, hat er alles mitgemacht, wo Hubert längst gestreikt hätte. Als ich irgendwann schluchzend vor seiner Tür stand und Unterschlupf suchte, da wurde mir klar, dass ich ihn längst nicht mehr nur als Statussymbol sah, sondern als Gefährten. 

Mit niemandem zuvor habe ich auch nur annähernd so viel Zeit verbracht. Zu zweit erkunden wir die Welt. Er hat mich erwachsener gemacht. Er duldet meinen eigenwilligen Musikgeschmack. Samstags beim Einkaufen, wenn mich die rempelnde Hoferkundenmeute zur Weißglut getrieben hat, spielt er nur für mich „Aussenbordmotor“ von den Kassierern, die heimliche Hymne aller potentiellen Amokläufer, und nimmt es mir nicht übel wenn ich meine aufgestauten Aggressionen an ihm auslasse. Am schönsten sind Sonnenaufgänge, wenn wir Johnny Cash oder Bad Religion hören und ich ganz sentimental werde hat er stets irgendwo Taschentücher für mich parat.

Wir werden uns optisch immer ähnlicher, zum Glück nicht von der Statur her, für meinen Geschmack ist er eigentlich zu gedrungen gebaut.

Freiwillig würde ich ihn nie hergeben, trotzdem fahr ich gern zweigleisig. Dabei kommt er schnell auf Touren, nur ist er halt doch verdammt klein, das macht ihn etwas unmännlich, und für manche meiner Fantasien ist in seiner Welt schlichtweg kein Platz. Zum Glück toleriert er, wenn mich mal einer abschleppt, ich dagegen bin rasend eifersüchtig und teile ihn mit niemandem.

Einige Male kam unsere Beziehung schon ziemlich ins Schleudern. Meist ging es dabei um Finanzielles und ich erwog schweren Herzens die Trennung, aber nach nunmehr zwei Jahren, zwei Monaten und drei Tagen, nach dreiundfünfzigtausendzweihundertsiebenundachtzig gemeinsamen Kilometern müssen wir  dringend wieder mal zum Service, vor allem aber kann ich jetzt aus voller Überzeugung sagen: Ich hab meinen Smart noch viel, viel lieber als Hubert, den Nissan Micra mit Sportfahrwerk und Kassettendeck.

Freitag, 13. April 2007

etwas besonderes

Ich bin eine Frau mit Ablaufdatum. Als der Wortverliebte mich als seine aktuelle Freundin vorstellte, waren es noch 19 Tage bis dahin.

Rührselig verteilte ich Honig im Tee, als er die Frage in den wortkargen Raum warf : „Wie wird das mit uns wohl weitergehen?“. Ich sah zu ihm auf. „Wie meinst du das – beruflich?“. Noch nie hatte ich mich so verzweifelt geirrt. „Lass uns Freunde bleiben!“. Das waren wir also – Freunde. Den Tee hab ich nicht ausgetrunken. Er war gefühlskalt.

Erhobenen Hauptes trat ich hinaus in den Regen und machte nur noch einmal kehrt, um mir Taschentücher mitzunehmen in die Leere. Bis vor die Tür hat meine Contenance immer gereicht. Ich bin eine Einwegfrau.

Er hat an diesem Abend ein Gedicht geschrieben – über den Baum vor seinem Fenster, den strömenden Regen und die drei Frauen, die hinter mir durch Pfützen hüpften, während ich versuchte nur so viel zu weinen, um nicht vollends zu erblinden. Ich hab die Frauen nicht gesehen und er nicht meine Tränen.

Das Gedicht wollte er mir irgendwann später mal schenken, aber ich wollte kein Gedicht über einen vogelbeschissenen Baum und fröhliche Frauen. Den Baum habe ich immer beneidet. Wenn er ihn ansah, war diese Begeisterung in seinen Augen, die ich vermisse. Einmal hat er mich umarmt, als wir am Fenster standen und den Rivalen betrachteten.

Ich bin eine Trümmerfrau, stets zur Stelle wenn mann mich braucht. Wenn Beziehungsminenfelder brach liegen, darf ich die Reste aufsammeln. Ich erbaue Egos über Nacht, kitte gebrochene Herzen, spende Männern Trost und verschenke Gehör. Manchmal kremple ich die Ärmel etwas zu forsch hoch, dann habe ich Zukunftsvisionen, aber wenn sie auferstehen aus den Ruinen des Verlassenwordenseins, ist meine Arbeit getan. Ich bin eine der gnädigen Schwestern mit der mann Vergnügen, nicht Leben teilt.

Ich bin eine Übergangsfrau. Ich werde übergangen. Aber Hauptsache ich bin etwas Besonderes. Das hat bisher noch jeder gesagt.

Samstag, 7. April 2007

brautschau

Beziehungsanbahnungsinserate lese ich seit jeher mit größtem Interesse. Die fremde Sehnsucht nach Zweisamkeit, dieser Kosmos aus kryptischen Kürzeln, Chiffrenummern und abgedroschenen Floskeln erheitert mich.
Mein Favorit in all den Jahren: „junger Witwer, Hobbykoch (Schwammerlgerichte) sucht ältere, gutsituierte Frau für`s Leben.“ Sicherlich ein böser Scherz oder aber ein hochvergnüglicher Zufall.

In Massenblättern wird nach süßen Mädels und Jungs gefahndet. Für jeden Spaß zu habende Kuschelbären und sexy Jungmamis wohin man blättert, alle auf der Suche nach treuen Pferdedieben (ich spreche natürlich nur von Anzeigen der romantischen Art, zwar habe ich mich zu Recherchezwecken auch mit eindeutigeren befasst, dies aber bald wieder unterlassen, weil es an meinem naiven Weltbild rüttelte, zu erfahren, dass Natursekt so rein gar nichts mit naturtrübem Apfelsaft zu tun hat.).
Je großformatiger und kleingedruckter die Zeitung, umso häufiger der Zusatz niveauvoll und der Verweis auf hochpreisige Alkoholika. Auch scheint die paarungswillige Intelligentia grundsätzlich nichts anderes zu tun zu haben als "Spaziergänge in der Natur" und klassische Musik hören. Und alle haben sie Maturaniveau (ich selbst würde mich nun nicht gerade damit brüsten, geistig auf dem Level einer 18-jährigen stehengeblieben zu sein...), mindestens.

Natürlich muss der Kontaktwollende ja versuchen, sich vermittels verallgemeinernd knappen Sprachgebrauchs in ein gutes Licht zu rücken (Apropos: Der Begriff tageslichttauglich etwa existiert wahrscheinlich ausschließlich im Kontaktanzeigenjargon, genau wie der Satz „Darf`s noch ein bisserl mehr sein?“ einzig an der Wursttheke Verwendung findet). Als „Vollschlanke Rubenslady“ beschreibt sich die feiste Vettel, „sportlich“ der Tischfussballer, der nach „schwerer Enttäuschung“ eine neue „Kuschelmaus“ für den abendlichen Biertransport im „eigenen Nest“ sucht.

Letztlich sind die Texte aber allesamt ungefähr so aussagekräftig wie das tägliche Horoskop oder der Glückskeks. (Wobei, einmal, an dem Tag als ich beim Radio gefeuert wurde, da hatte sogar das Boulevardorakel meines bevorzugt gekl... äh... im Studentendabonnement bezogenen Klatschblattes recht - „ Sie werden ein negatives Erlebnis im Medienbereich haben.“ Puh, zum Glück, hätten ja auch die Herren von der Rundfunkgebühreneintreibungskontrollstelle gemeint sein können...).

Ob man mit durchschnittlich 20 Worten den Partner für`s Leben anlocken kann? Den mit HHH und oBoB. Printmedial zu Markte getragene Persönlichkeit, Wohnung, Auto, Hi-Fi-Zubehör, alte Unterhosen, eh alles eins. Ich weiß nicht, ich weiß nicht.

Aber was kümmert mich das eigentlich? Schließlich bin ich w/26/164/57/R gebildet, charmant, humorvoll und hab es nun wirklich nicht nötig, jemals selber eine Annonce aufzugeben.

privataudienz

Du bist nicht angemeldet.

der pöbel unter sich

Ich finde die beamtenhaft...
Ich finde die beamtenhaft anmutende Pause in diesem...
bob (Gast) - 23. Dez, 10:14
Das ist doch unglaublich....
Das ist doch unglaublich. Glaub ich.
textorama (Gast) - 22. Sep, 17:11
Wohl eher ein naturhysterisches...
Wohl eher ein naturhysterisches Diorama. Die beiden...
textorama (Gast) - 22. Sep, 17:10
gemüsehunger, immer zur...
gemüsehunger, immer zur unzeit... längst licht aus...
p. (Gast) - 9. Aug, 04:03
gemüsefach hatte an dem...
gemüsefach hatte an dem tag bereits geschlossen.
MoniqueChantalHuber - 6. Aug, 07:58
auf n sprung ins gemüse?
auf n sprung ins gemüse?
p. (Gast) - 6. Aug, 03:56
klammern halten die großen...
klammern halten die großen scheine einfach besser zusammen.
MoniqueChantalHuber - 3. Aug, 16:08
Klammern anstatt Rettungsschirm,...
Klammern anstatt Rettungsschirm, sehr clever.
mq (Gast) - 2. Aug, 09:08
eine fabelnhafte idee.
eine fabelnhafte idee.
MoniqueChantalHuber - 1. Aug, 22:30
Ich überlege gerade,
ob es nett wäre, wenn sich könig egon ladislaus froschojewsky...
schreiben wie atmen - 1. Aug, 22:18

kundmachung

dieser weblog basiert im wesentlichen auf texten, fotos sowie illustrationen von MoniqueChantalHuber und alter egos. moralisch inakzeptable wortmeldungen, sofern sie nicht der feder ihrer majestät entspringen, werden mitsamt verfasser an den pranger gestellt, gevierteilt oder am scheiterhaufen verbrannt. die zensurgewalt von MCH bezieht sich jedoch bedauerlicherweise nur auf ungehörige kommentare innerhalb ihres hoheitsgebietes. und legasthenie ist lediglich ein schönheitsfehler.

korrespondenz

moniquechantalhuber yahoo.de

adel verpflichtet

Online seit 6240 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:09

lookin´ for a prince, horse or castle?