etwas besonderes
Ich bin eine Frau mit Ablaufdatum. Als der Wortverliebte mich als seine aktuelle Freundin vorstellte, waren es noch 19 Tage bis dahin.
Rührselig verteilte ich Honig im Tee, als er die Frage in den wortkargen Raum warf : „Wie wird das mit uns wohl weitergehen?“. Ich sah zu ihm auf. „Wie meinst du das – beruflich?“. Noch nie hatte ich mich so verzweifelt geirrt. „Lass uns Freunde bleiben!“. Das waren wir also – Freunde. Den Tee hab ich nicht ausgetrunken. Er war gefühlskalt.
Erhobenen Hauptes trat ich hinaus in den Regen und machte nur noch einmal kehrt, um mir Taschentücher mitzunehmen in die Leere. Bis vor die Tür hat meine Contenance immer gereicht. Ich bin eine Einwegfrau.
Er hat an diesem Abend ein Gedicht geschrieben – über den Baum vor seinem Fenster, den strömenden Regen und die drei Frauen, die hinter mir durch Pfützen hüpften, während ich versuchte nur so viel zu weinen, um nicht vollends zu erblinden. Ich hab die Frauen nicht gesehen und er nicht meine Tränen.
Das Gedicht wollte er mir irgendwann später mal schenken, aber ich wollte kein Gedicht über einen vogelbeschissenen Baum und fröhliche Frauen. Den Baum habe ich immer beneidet. Wenn er ihn ansah, war diese Begeisterung in seinen Augen, die ich vermisse. Einmal hat er mich umarmt, als wir am Fenster standen und den Rivalen betrachteten.
Ich bin eine Trümmerfrau, stets zur Stelle wenn mann mich braucht. Wenn Beziehungsminenfelder brach liegen, darf ich die Reste aufsammeln. Ich erbaue Egos über Nacht, kitte gebrochene Herzen, spende Männern Trost und verschenke Gehör. Manchmal kremple ich die Ärmel etwas zu forsch hoch, dann habe ich Zukunftsvisionen, aber wenn sie auferstehen aus den Ruinen des Verlassenwordenseins, ist meine Arbeit getan. Ich bin eine der gnädigen Schwestern mit der mann Vergnügen, nicht Leben teilt.
Ich bin eine Übergangsfrau. Ich werde übergangen. Aber Hauptsache ich bin etwas Besonderes. Das hat bisher noch jeder gesagt.
Rührselig verteilte ich Honig im Tee, als er die Frage in den wortkargen Raum warf : „Wie wird das mit uns wohl weitergehen?“. Ich sah zu ihm auf. „Wie meinst du das – beruflich?“. Noch nie hatte ich mich so verzweifelt geirrt. „Lass uns Freunde bleiben!“. Das waren wir also – Freunde. Den Tee hab ich nicht ausgetrunken. Er war gefühlskalt.
Erhobenen Hauptes trat ich hinaus in den Regen und machte nur noch einmal kehrt, um mir Taschentücher mitzunehmen in die Leere. Bis vor die Tür hat meine Contenance immer gereicht. Ich bin eine Einwegfrau.
Er hat an diesem Abend ein Gedicht geschrieben – über den Baum vor seinem Fenster, den strömenden Regen und die drei Frauen, die hinter mir durch Pfützen hüpften, während ich versuchte nur so viel zu weinen, um nicht vollends zu erblinden. Ich hab die Frauen nicht gesehen und er nicht meine Tränen.
Das Gedicht wollte er mir irgendwann später mal schenken, aber ich wollte kein Gedicht über einen vogelbeschissenen Baum und fröhliche Frauen. Den Baum habe ich immer beneidet. Wenn er ihn ansah, war diese Begeisterung in seinen Augen, die ich vermisse. Einmal hat er mich umarmt, als wir am Fenster standen und den Rivalen betrachteten.
Ich bin eine Trümmerfrau, stets zur Stelle wenn mann mich braucht. Wenn Beziehungsminenfelder brach liegen, darf ich die Reste aufsammeln. Ich erbaue Egos über Nacht, kitte gebrochene Herzen, spende Männern Trost und verschenke Gehör. Manchmal kremple ich die Ärmel etwas zu forsch hoch, dann habe ich Zukunftsvisionen, aber wenn sie auferstehen aus den Ruinen des Verlassenwordenseins, ist meine Arbeit getan. Ich bin eine der gnädigen Schwestern mit der mann Vergnügen, nicht Leben teilt.
Ich bin eine Übergangsfrau. Ich werde übergangen. Aber Hauptsache ich bin etwas Besonderes. Das hat bisher noch jeder gesagt.
MoniqueChantalHuber - 13. Apr, 00:02