rechts ist da, wo der daumen links ist
Ich habe einen Knopf im Kopf.
Die Gerlinden nenn ich Regina und die Reginen Gerlinde. Zu den Hermänern sag ich Manfred und zu den Manfreden Herman.
Wenn ich müde bin vergesse ich manchmal den Buchstaben S auszusprechen.
Vorm inneren Auge vermengen sich Worte gern zu allerhand neuen Kreationen, so verschmilzt beispielsweise Volkstanzgruppe St. Veit zu Veitstanzgruppe und grammatikalische Irrtümer passieren, wider theoretischen Wissens, andauernd. Ich weiß etwa, dass ich sometimes somethimes falsch schreibe, kann mich aber im Bedarfsfall nie daran erinnern, welches nun die richtige Variante ist.
Dass im Deutschen die Einer vor den Zehnern gesprochen und als Wort ausgeschrieben werden, die Ziffer an sich, sich jedoch genau umgekehrt liest, daran gewöhnte ich mich irgendwann, die Zahlen stürzen nicht mehr so oft wie früher, verheddern sich allerdings immer noch in Synapsen, legen Schaltkreise lahm, man sieht die sprichwörtlichen Zahnräder rotieren, den Kopf rauchen, der schließlich ein Produkt ausspuckt, das mir völlig unmöglich scheint, sich bei elektronischer Endkontrolle aber meist als richtig erweist. Mehr als sieben zweistellige Einzelbeträge kann ich im Kopf nicht addieren (an Subtraktion wage ich erst gar nicht zu denken), ohne einen Systemfehler zu riskieren. Dann befinde ich mich plötzlich in einer mathematischen Endlosschleife, wiederhole stetig die selbe Zahl und komme nicht mehr voran.
Meine Körperhälften sind etwas aus der Balance, die rechte Seite ist ungeschickter und schwerfälliger, obwohl sie die Richtung vorgibt. Ich habe Ewigkeiten gebraucht um zu verstehen, dass es sich nicht um einen schlechten Insiderwitz handelt, sondern dass Rechts tatsächlich da ist, wo der Daumen links ist.
Ich tröste mich damit, dass wohl geschätzte sechzig Prozent der alphabetisierten Welt Satzzeichen noch willkürlicher setzen als ich, dass trotz meiner mathematischen Minderbegabung vermutlich noch ausreichend Restintelligenz vorhanden ist, um davon abzulenken und dass eine zeitweilig undeutliche Aussprache oder Namensverwechslung als liebenswerte Marotte durchgeht.
Einzig die Rechts-Links-Schwäche macht mir wirklich zu schaffen, nicht dass ich nicht wüsste, was es mit links und rechts auf sich hat, es gelingt mir jedoch erst nach längerer Überlegung die korrekte Seite zuzuordnen und so trabe ich über Eselsbrücken durchs Leben. Besonders die Straßenverkehrsordnung betreffend, sind diese mentalen Stützbehelfe von äußerster Wichtigkeit. Ich muss mir Bilder erschaffen, die die fehlenden Begriffe ersetzen. Ohne sie wär ich wohl unrettbar verloren:
Rechts ist die Seite, wo ich für gewöhnlich mehr Platz im Auto habe.
Die ungeregelte Kreuzung, Anwendung der Rechtsregel (Nach ausreichend Imaginationsarbeit nun jederzeit augenblicklich abrufbar): Vorrang hat der, der im Falle einer Karambolage den Beifahrer töten würde.
Ungeregelte Kreuzung mit abbiegendem Gegenverkehr in gleicher Richtung: Vorrang hat der, bei dem der angestrebte Kreuzungsarm näher ist.
Die Gerlinden nenn ich Regina und die Reginen Gerlinde. Zu den Hermänern sag ich Manfred und zu den Manfreden Herman.
Wenn ich müde bin vergesse ich manchmal den Buchstaben S auszusprechen.
Vorm inneren Auge vermengen sich Worte gern zu allerhand neuen Kreationen, so verschmilzt beispielsweise Volkstanzgruppe St. Veit zu Veitstanzgruppe und grammatikalische Irrtümer passieren, wider theoretischen Wissens, andauernd. Ich weiß etwa, dass ich sometimes somethimes falsch schreibe, kann mich aber im Bedarfsfall nie daran erinnern, welches nun die richtige Variante ist.
Dass im Deutschen die Einer vor den Zehnern gesprochen und als Wort ausgeschrieben werden, die Ziffer an sich, sich jedoch genau umgekehrt liest, daran gewöhnte ich mich irgendwann, die Zahlen stürzen nicht mehr so oft wie früher, verheddern sich allerdings immer noch in Synapsen, legen Schaltkreise lahm, man sieht die sprichwörtlichen Zahnräder rotieren, den Kopf rauchen, der schließlich ein Produkt ausspuckt, das mir völlig unmöglich scheint, sich bei elektronischer Endkontrolle aber meist als richtig erweist. Mehr als sieben zweistellige Einzelbeträge kann ich im Kopf nicht addieren (an Subtraktion wage ich erst gar nicht zu denken), ohne einen Systemfehler zu riskieren. Dann befinde ich mich plötzlich in einer mathematischen Endlosschleife, wiederhole stetig die selbe Zahl und komme nicht mehr voran.
Meine Körperhälften sind etwas aus der Balance, die rechte Seite ist ungeschickter und schwerfälliger, obwohl sie die Richtung vorgibt. Ich habe Ewigkeiten gebraucht um zu verstehen, dass es sich nicht um einen schlechten Insiderwitz handelt, sondern dass Rechts tatsächlich da ist, wo der Daumen links ist.
Ich tröste mich damit, dass wohl geschätzte sechzig Prozent der alphabetisierten Welt Satzzeichen noch willkürlicher setzen als ich, dass trotz meiner mathematischen Minderbegabung vermutlich noch ausreichend Restintelligenz vorhanden ist, um davon abzulenken und dass eine zeitweilig undeutliche Aussprache oder Namensverwechslung als liebenswerte Marotte durchgeht.
Einzig die Rechts-Links-Schwäche macht mir wirklich zu schaffen, nicht dass ich nicht wüsste, was es mit links und rechts auf sich hat, es gelingt mir jedoch erst nach längerer Überlegung die korrekte Seite zuzuordnen und so trabe ich über Eselsbrücken durchs Leben. Besonders die Straßenverkehrsordnung betreffend, sind diese mentalen Stützbehelfe von äußerster Wichtigkeit. Ich muss mir Bilder erschaffen, die die fehlenden Begriffe ersetzen. Ohne sie wär ich wohl unrettbar verloren:
Rechts ist die Seite, wo ich für gewöhnlich mehr Platz im Auto habe.
Die ungeregelte Kreuzung, Anwendung der Rechtsregel (Nach ausreichend Imaginationsarbeit nun jederzeit augenblicklich abrufbar): Vorrang hat der, der im Falle einer Karambolage den Beifahrer töten würde.
Ungeregelte Kreuzung mit abbiegendem Gegenverkehr in gleicher Richtung: Vorrang hat der, bei dem der angestrebte Kreuzungsarm näher ist.
MoniqueChantalHuber - 19. Jun, 15:29