Freitag, 6. April 2007

sms - balladen, dritter teil

mch vs. mm

Bescheiden sind die Verse die ich schmied
holprig und gar tölpelhaft,
Eure Bekanntschaft die ich stets mied,
ist’s, die mich plötzlich dichten macht,
denn wer nur in dreiteufels Namen
ist in der Lage solcherart
des Menschen Sprache einzurahmen?
Gewitzt, gewaltig und doch zart.
Potzblitz, nie hätte ich gedacht
den Meister je zu finden
der mich schlichtweg staunen macht
und mein Talent entschwinden.
Die Eloquenz, die Euch zueigen,
vor der zieh ich den Hut
und möchte mich verneigen,
verflixt, mein Herr, Ihr dichtet gut.

Bedauerlich und mir nicht klar,
weshalb Ihr mich meiden müsst
doch gleichauf schön und wunderbar,
dass Euch die Verse wach geküsst.
Sei’s drum, wohers kommt. Wertvoll, dass Es ist!
Wessen Meisterschaft s’ nun sei, ein jeder von uns anders misst.
Mögen Herz, das eigen Wesen, eigen Streben,
winden sich und scheuen-
das Wort, es hat sein eignes Leben.
Und ward es zu Papier gebracht, gibt’s nichts mehr zu bereuen.


Zwar seid Ihr mir gewiss recht teuer,
jedoch ein wenig ungeheuer.
Seid vieler Frauen Wangenröter,
ein Parvenü und Schwerenöter,
ein Jäger dem die Ehrfurcht fehlt vorm Wild,
der sammelnd seinen Blutdurst stillt.
Ihr seid ein Schelm und liderlich,
ein eitler Geck und widerlich.
Mich dünkt es ist noch nie gelungen,
dass jemand zu Euch durchgedrungen.
Es scheint als ob es gar nichts gibt,
das Ihr ganz wahrhaftig liebt.
Obgleich all dies nicht rühmlich scheint,
ist mein Bild besser als man meint.
Ja, ich scheue Eure Nähe
(wär lieber Sammler denn Trophäe)
doch bin ich Euch, den ich nicht kenne
und trotzdem einen Lumpen nenne,
in großem Maße zugetan,
was allein vom Geiste kam.
Denn selten findt’ man Menschenwesen,
die wortgewandt und so belesen.

Eure Worte malten mir ein Lächeln ins Gesicht.
Ihr kennt mich besser, als Ihr denkt,
so undurchdringlich bin ich nicht.
Zumindest nicht für Euren Blick-
Fassaden konnten Euch nicht trügen,
Ihr trugt sie sanft, doch sicher ab,
zu lesen in den tief’ren Zügen.
Und glaubt mir, viele waren nicht,
ob Geist ob Leib, in meiner Nähe.
Drum seid Ihr mir ein guter Stern-
und nie und nimmer die Trophäe.
Zu meinen Kostbarkeiten zähln mit Euch die Augenblicke.
Gedanken die mich leben lassen, wenn auf Reisen ich sie schicke.


Charmeur, grauslicher.

In`s Schwarze!


Mit Frauenherzen zartbesaitet
spielt Ihr eine Melodei
die lieblich klingt, doch stets begleitet
von kummervollem Wehgeschrei
Ihr wisst wie man die Saiten zupft
bringt Herzen schnell zum Schwingen
Ihr gehört geteert und dann gerupft
auf dass sie nie mehr singen
die vielen Maiden die erlagen
des Rattenfängers Spiel
und waidwund nunmehr klagen:
was zu viel ist, ist zu viel!
Ihr seid ein rechter Herzensbrecher,
Hallodri sondergleichen,
ein Minnesänger, Vielversprecher
und niemals zu erreichen.
Elender Teufel, lüstern Lurch
ihr lasst die Mägdlein schmoren
ihr seid böse durch und durch
`s ist Musik in euren Ohren
wenn sie um Euch weinen.
Ihr seid alls woran Ihr denkt,
ja man möcht gar meinen
ihr treibt dies Spiel nur zum Plaisir
ich wollt Euch nicht einmal geschenkt
Ihr seid kein Mann Ihr seid ein Tier.
Da ich dies sogleich begriff
spart Euch die Engelszungen
niemals hält Euer Würgegriff
mich je auch nur umschlungen.
Jedoch mein Herr, dies eine sag ich ehrlich:
ich wollt ich wär nur halb so dreist und ebenso gefährlich.

Geschätzte Maid, darf ich es wagen,
erneut um „senden“ anzufragen?
Denn Eure Worte, wild und wendig
erreichten mich nur unvollständig.
Ein Teufel hat die Reimgewalten
mir knapp zur Hälfte vorenthalten!
Skandal! Nochmal!

Nun wird mir der Prozess gemacht,
Ihr habt den Strick gedreht,
seid Ihr mein Henker, der da lacht,
nebst meinem Scheiterhaufen steht?
Geborst’ne Herzen wiegen schwer,
dagegen werd ich aufgewogen,
Reu zu zeigen nützt nicht mehr
(gut, gut, s’ wär ohnedies gelogen)
Verführer!
Er wird abgeführt.
Spieler!
Hat verspielt.
Gauner!
S’ hat sich ausgetrickst, mein Uhrwerk wird gestillt.
Noch einmal werd der Schelm ich sein
und mich als Frauenheld gebaren:
schenkt Euer schönstes Lächeln mir-
und lasst das Beil dann niederfahren.

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privataudienz

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