nun, in wahrheit ändert sich absolut nichts, wenn ich das spielchen am laufen halte. doch was unwidersprochen bleibt, kann sich noch flächenbrandartiger ausbreiten. das angebot an solchen meinungsmachern ist mittlerweile unüberschaubar geworden, je resignierter man wegsieht, umso weiter kriechen sie aus ihrem gedankenbau hervor, wohlwissend, dass ihnen nichts passieren kann.
jedoch, sie können sich zumindest einhandeln, dass man sie nervt, wo es nur geht.
hans1962 - 20. Jan, 03:06
Mit allem gehörigen Respekt: "ignorieren/strikte nicht-beachtung" kann nicht die Methode der Wahl sein - weder im einzelnen, noch in der Gesamtheit. Es hat einen veritablen Grund, warum EU-weit Anti-Rassismusgesetze etabliert und verschärft wurden: Menschen sind verführbar, ganz besonders, wenn sie unter Druck stehen - erst recht dann, wenn sie keine Gegenstimmen vernehmen können, weil diese erst gar nicht existieren.
ich führe solche diskussionen mittlerweile eher nur mehr mit leuten, die ich wirklich kenne - zb. an meinem arbeitsplatz, in meiner familie - da hab ich wenigstens das gefühl, dass das überhaupt theoretisch gehört werden könnte/will, was ich sage, auch wenn mir die mehr oder weniger stark vorhandene xenophobie/rechtslastigkeit der jeweiligen gegenüber bewusst ist.
*
naiverweise wünsche ich mir andere angebote/bessere konzepte vor allem samt umsetzung und mag lieber darüber nachdenken.
also eher ein "anstatt" für opportunisten (wenn ich "verführbar" auch so auslegen darf) - und da zähl ich mich selbst und den großteil der menschheit ungeschaut dazu - statt dem aufreibenden widerspruch an die absolut "unbelehrbaren".
natürlich stellt sich auch die frage, muss ich mich mit einer alten frau, die sich als nachrichtenagentur von twoday sieht, prügeln? da gäbe es deutlich einflussreichere leute und medien, die mit ihren ängsten hausieren gehen und damit eine ganz wunderbar schlechte stimmung erzeugen.
vieles von dem, was sie von sich gibt, ist keinen pfifferling wert, schwierig wird es allerdings dann, wenn z.b. sehr eigenwillig interpretierte studien aus dem hut gezaubert werden und auslegegungen marke eigenbau rege verbreitung finden.
wenn die quelle bekannt ist, wie in diesem fall, dann denke ich, dass hier sehr wohl widerspruch nötig ist. auch dass sich dort herren tummeln, die eine unglaubliche dreistigkeit im umgang mit ausgestorben gehofften metaphern an den tag legen (weil`s mir so besonders ins auge stach, erwähne ich es noch mal: da wird z.b. im zusammenhang mit den pösen, sozialschmarotzenden türken auf die sportpalastrede hitlers angespielt, natürlich alles satire, und so war das doch überhaupt nicht gemeint, außerdem gibt es da doch dieses eine gedicht... und was erlauben sie sich eigentlich da, mir zu unterstellen, lernen sie lesen!) und keiner schreit mehr auf und sagt "sats ihr olle deppat?".
da ich twoday gewissermaßen als meine virtuelle heimstatt empfinde, als virtuelles sozialleben, reagiere ich deutlich heftiger, als wenn mal wieder ein forenclown über die türken schimpft. doch der forenclown ist mir im virtuellen sinne nicht benachbart und bekannt, sich da aufzuregen, ist zermürbend, weil leider völlig sinnlos. hier allerdings gibt es eine hausordnung, auf deren einhaltung ich poche, wenns der nachbar dann zu bunt treibt.
man mag die sinnhaftigkeit des ganzen hinterfragen, vergebliche liebesmüh wahrscheinlich und nicht gut fürs gemüt, nur durchgehen lassen muss man der dame samt anhang deshalb noch lang nicht alles.
Ich finde, la-mamma hat Recht. Diskussionen mit der Dame sind unmöglich. Sie hat einen gewissen Kreis von Leuten, die sie stützen. Bekehrung ist nicht möglich und auch nicht erwünscht. Jede Diskussion mit ihr vernimmt sie als Aufwertung. Sie ist im Prinzip unwichtig. Den Widerspruch auf Ihrem Blog nimmt sie als Widmung. Die Verlinkung empfinde ich persönlich schon als "zuviel" (im Sinne von: zuviel Widmung).
Blogs sind in der Regel Zusammenschlüsse von Gleichgesinnten. Das ist einer der Gründe, warum sie im Diskurs immer eine untergeordnete Rolle spielen werden. Was man bräuchte wäre ein Forum, welches divergierende Meinungen zulässt und halbwegs neutral "moderiert" wird.
Widersprechen kann man durch äquivalent-andere Texte beispielsweise auf seinem eigenen Blog.
für den kommentar, denn ich find es wichtig, ein paar mehr ansichten zu lesen in sachen "wie geht man mit sowas um?"
meine überlegung ist folgende:
da sitzt also jemand, den manche noch immer für seriös halten, daheim vorm rechner, mit sich und seinem frust auf die welt, verbreitet zivilisierte belanglosigkeiten, zwischendurch streut er immer wieder ein paar gerüchte, die umgehend zuspruch und verbreitung finden, bei leuten, die die welt genau so haben wollen.
man kann mutmaßen, dass sich frau anaximander über eine lästige österreicherin geärgert hat, einen anstrengenden tag hatte oder aus sonstigen gründen in fabulierlaune war, jedenfalls existiert im internet nun ein gerücht mehr - und nicht das erste von dieser seite. ergooglebaren unsinn gibt es zwar gegen unendlich, doch zu behaupten, dass der brad pitt privat gerne dunkelrote strapse mit mikeymouseaufaufdruck trägt, mag dem herrn pitt, so er es denn erfährt, etwas unangenehm sein, aber die diffamierung einzelner ist bei weitem nicht so problematisch zu werten, wie wenn sie ganze volksgruppen betrifft.
das internet ist küche für viele gerüchteköche, meistens ist nur nicht klar, von wem der unsinn kommt. bei tägliche nebenwirkungen lässt sich aber der verlauf, mechanismus und die rhetorik (völlig nebensächlich, aber eine der wenigen gelegenheiten, zu sehen, dass ich rhetorik manchmal richtig schreiben kann...) solcher stimmungsmache mittlerweile sehr offen mitverfolgen. muss man das hinnehmen, wenn man weiß woher`s kommt?
hans1962 - 20. Jan, 14:15
Hoppala!
Da ist mir doch glatt eine missverständliche Ausdrucksweise unterlaufen: "Menschen sind verführbar, ..."
Damit meinte ich weder die dortige Blogbetreiberin, noch deren Unterstützer. Vielmehr hatte ich den arglosen Leser vor Augen. Dessen unbewusste Beeinflussung durch einen Beitrag/Aufsatz/Artikel fällt um eine Spur anders (hoffentlich neutraler) aus, wenn er auch Gegenstimmen erkennen kann.
Die Meinungsäußerungen einer Anaximander könnten einem elegant am A. vorbeigehen. Sie sind aber sehr geschickt so angelegt (meistens sogar abwesend, weil die Dame lediglich provokant zitiert), dass das Ergänzungsbedürfnis des Lesers angeregt wird. Auf die Frage "Hat es in XY -3°C?" kommt wohl am häufigsten die Gegenfrage "Häh?".
Auf die Frage "ist es Arroganz?" melden sich beim Leser unbewusste Affekte. Ob die insgeheime Antwort dann "Ja" oder "Nein" lautet, wird nicht zuletzt davon bestimmt, welche weiteren Informationen der Unentschiedene noch aufnehmen kann, bevor er sich auf eine Antwort festlegt.
Der Mensch kann Unsicherheit/Lücken schwer aushalten, weil er dadurch in Unruhe versetzt wird. Wenn weitere Information nicht zur Verfügung steht, füllt der Mensch die Lücken mit Annahmen und Phantasie. Exakt dieser Mechanismus spielt Anaximander wirkungsvoll in die Hände.
btw: Hat jemand eine Idee, wie sich der "offene Brief zum Grüß-Gott-Verbot" soo lange an vorderster Stelle in den Charts halten kann?
Werfen Sie einfach einen Blick in die Backlinks unter dem Beitrag.
hans1962 - 20. Jan, 15:33
Ohhh!
Mir ist plötzlich so übel...
*inohnmachtfall*
hans1962 - 20. Jan, 20:16
@Gregor Keuschnig
*ausderohnmachtwiedererwacht*
...https://www.andreas-unterberger.at/... hat noch vor anaximander einen Beitrag online gestellt, in welchem er sich u.a. dem Inhalt des Briefs zum Grüß-Gott-Verbot widmet. Ich gehe nicht weiter auf den Inhalt ein. Interessierte lesen selbst nach unter der Adresse "...erger.at/2010/01/die-schmerzen-der-grunen-schikanen/ Der Beitrag zog 252 Kommentare auf sich. Einer der Kommentare enthält den Link zum ausgestellten Brief auf litart.twoday.net. Dr. Unterberger war Chefredakteur der Österreichischen (bürgerlichen) Tageszeitung "Die Presse". Er erhebt den Anspruch, ein (wenigstens teilweise) politisches Blog zu führen.
In der Argumentation gegen den politischen Mitbewerber werden - jetzt losgelöst von Unterberger - leichtfertigst "Kollateralschäden" in Kauf genommen, die sich in einer zusehends bedrückenden gesellschaftlichen Atmosphäre niederschlagen. Das kommt auch in "unwichtigen" Blogs zum Ausdruck. Nicht Bekehren kann das Ziel sein, da stimme ich völlig mit Ihnen überein, sondern die Grenzziehung. Ich finde, dass wir der geöffneten Büchse der Pandora auch die darin verborgene Hoffnung entlocken sollten.
@MoniqueChantalHuber/@hans1962
Ja, es ist so: Da sitzt jemand am Rechner, ist frustriert oder dumm oder beides und sondert seinen Mist da ab. Er/Sie wird immer Gesinnungsfreunde finden. Das spielt sich im "richtigen" Leben genau so wie im Internet - es zeigt sich hier nur mehr. Ich fürchte, demokratische Kulturen müssen das aushalten können. Ich verstehe nur nicht, warum man davor in Angst oder gar Panik verfallen sollte (ich sage nicht damit, dass Sie das tun).
Ein Blog, ein Buch, eine Zeitung - wenn dort niedere Instinkte bedient werden wird man dort im Zweifel immer mehr Zuspruch finden als in einer seriös argumentierenden Publikation, die Zeit und Intellekt erfordert. Daher interessieren mich Charts z. B. nicht - Quantität hat mit Qualität nur äusserst selten etwas zu tun. Die litart-Dame ist eine veritable Rassistin. Wenn ein Herr Unterberger das politisch relevant findet und verlinkt, ist er es entweder auch oder nur ein Dummkopf. Ich tippe auf letzteres.
grundsätzlich stimme ich ihnen da vollkommen zu, nur im letzten teil komme ich zu einem anderen schluß als sie.
sie mögen sich nicht von billiger propaganda täuchen lassen, bzw. haben den wunsch, dinge näher zu ergründen und werden billige manipulation nicht so ohne weiteres als wahrheit annehmen, aber unart und co erreichen mit ihrer art der "berichterstattung" nunmal vorrangig ein publikum, das nicht in die tiefe geht. das hat nicht einmal zwangsläufig mit bildung oder politischer ausrichtung zu tun, sondern vielmehr mit den lesegewohnheiten des durchschnittsusers. webloginhalte werden häufig so beiläufig konsumiert, wie bunte u-bahngratiszeitungen. nicht die mangelnde qualität, sondern die überbordende menge ist in meinen augen das problem, weil die qualität, zugunsten der häppchenweisen, wenig anstrengenden konsumierbarkeit, dem rezipienten oft genug völlig gleichgültig ist.
mir geht es nicht um bekehrung, mir geht es auch nicht um eine diskussion mit der frau erni und ihren getreuen, das ist völlig zwecklos. mir geht es vielmehr darum, mir und anderen die frage zu stellen - wenn innerhalb eines sozialen gefüges, und als solches begreife ich twoday eben mittlerweile, jemand vor aller augen seinen zivilisationsanspruch lügen straft, sich als (ein nicht ganz unproblematischer vergleich...) seuchenschleuder entpuppt und sich fleißig in ansteckung übt, ghört der dann nicht unter quarantäne und wenn ja, wie erreiche ich das? eine funktionierende demokratie sollte gewiss ein paar miesmacher aushalten können, doch ich sehe diese angelegenheit weniger politisch, denn gruppendynamisch. womöglich ein verkehrter ansatz, nicht zuletzt deshalb schätze ich es sehr, verschiedene ansichten zu hören.
dennoch: ich will in meinem - und sei es "nur" das virtuelle - umfeld keine leute dieser coleur einfach dulden müssen.
Sie haben überall Leute zu erdulden, die Sie nicht mögen oder ihrer politischen Orientierung wegen verabscheuen. Demokratie beinhaltet aber auch Duldung.
Blogs wie "scusi" mit ihrer antisemitischen Propaganda und dem Verschwörungsdenken lehne ich bspw. auch ab. Aber sie zu verbieten hieße sie zu Helden zu machen. Das wäre falsch.
Jegliches Quarantäne-Denken ist mindestens antidemokratisch konnotiert - und sei es auch noch so gut gemeint. Ich vermag da zwischen "politisch" und "gruppendynamisch" nicht zu trennen. Man vertraut dem Kraft des Arguments nicht (wobei es reichlich Gründe gibt, diesem wirklich nicht alleine zu vertrauen) und beschliesst daher paternalistische Schutzmaßnahmen (die meist nach hinten losgehen).
Und: Wer will entscheiden, was in Quarantäne gehört und was nicht? (Ich entscheide das natürlich sehr wohl auf meinem Blog - ich lösche dort auch beleidigende oder ähnliche Kommentare, und das ohne schlechtes Gewissen.)
Ich empfinde twoday übrigens nicht als Community, dafür sind hier zu viele "Paradiesvögel" und auch Dumpfbacken unterwegs. Dass ich hier gelandet bin, ist reiner Zufall; ab einer gewissen Anzahl von Beiträgen fällt das Umziehen schwer.
hans1962 - 22. Jan, 13:04
Die Frage nach der Entscheidungsbefugnis ist leicht zu beantworten: knallgrau.
Jeder Benutzer hatte während seines Registrierungsvorganges die "Hausordnung" (vlg. Allgemeine Geschäftsbedingungen, insbesondere Pkt 15) zu akzeptieren. knallgrau hat sich als Plattformanbieter einige Eingriffsmöglichkeiten vorbehalten, denen sich die registrierten Benutzer unterworfen haben.
Die Frage akzeptablen Benehmens (um das geht es im Kern) unterliegt selbstverständlich immer einer gesellschaftlichen Normenbildung. Wo diese vernachlässigt wird, resp. deren Durchsetzung nicht betrieben wird, kann sich sprachliche - und damit gleichzeitig auch gedankliche - Verwahrlosung und Verrohung die Bahn brechen. Demokratisch durch Schweigen legitimiert noch dazu.
von wem stammt übrigens der Ausspruch: "Hüte dich vor negativen Gedanken, denn auch diese streben der Verwirklichung zu."?
@hans1962
Ich sehe bei litart keine Interventionsmöglichkeit; bei scusi gab es es einige Beiträge, wo dies schon relevant hätte sein können. Knallgrau wird kaum intervenieren (was ich im Zweifel richtig finde).
Im übrigen sind mir Wegsperrer immer ein bisschen suspekt, denn die Welt ist nicht nur eine fiktive Internet-Community. So, jetzt habe ich über die Knallchargen à la Erni genug Gedanken verschwendet. Danke für die Aufmerksamkeit.
hans1962 - 22. Jan, 13:37
Bitte, sehr gerne. *geht sinnierend nach links ab*
hans1962, ob nun links oder ab durch die mitte, dies sollte weniger eine frage politischer ausrichtung sein (was denn nun die einzig wahre art zu denken und zu politisieren sei, empfinde ich in etwa so müßig, wie die frage nach dem richtigen gott), als vielmehr dies: ab wann wird das hehre gut der meinungsfreiheit problematisch und zwar dadurch, dass es schaden anrichten will und wird und wie ist damit umzugehen? muss meinungsfreiheit um jeden preis gelten oder sind ihr grenzen zu setzen?
etwas knapp und nicht allzu präzise formuliert, doch mir fehlt gerade die zeit, darauf und auf herrn keuschnigs antwort näher einzugehen.
hans1962 - 22. Jan, 17:37
sollte auch kein politisches Statement sein - deshalb die nachträgliche Durchstreichung
@Gregor Keuschnig
verabscheuen ist zu hart formuliert. natürlich entwickeln sich im virtuellen, wie im richtigen leben vorlieben und abneigungen. da agiert wohl ein jeder innerhalb seines erfahrungshorizontes. vieles kann einem mitunter völlig befremdlich erscheinen und hat dennoch seine berechtigung.
wenn ich persönlich die "trommeln für den weltfrieden, aktionsgruppe hintertupfing", "ganzheitlicher schamanismus aus der sicht der mystisch empfindsamen frau", "mein ganz persönliches tagebuch mit lieben grüßen an susi, mausi und claudschiiiii *knuuuutsch*" blogger für doof halte, dann ist das mein persönliches problem, das werde ich ebenso aushalten müssen, wie die tatsache, dass manche menschen trekkingsandalen tragen, obwohl ich trekkingsandalen ganz schrecklich finde.
diese persönlichen befindlichkeiten, die in den meisten blogs (so auch in meinem) zum ausdruck gebracht werden, haben aber kaum gesellschaftspolitische relevanz. ziemlich vereinfacht formuliert hat auch antisemistische propaganda nur noch relativ wenig einfluss auf das denken des mainstreams, denn der jüdische teil unserer kultur wurde vor nicht allzu vielen jahren grausam und nachhaltig ausgelöscht, wer noch immer auf mittlerweile absolute minderheiten hinprügelt, hat den aktuellen trend in sachen "wie zimmere ich mir ein bedrohungsszenario" verschlafen. (ganz dringende anmerkung: ich heiße antisemitische tendenzen in keinster weise gut und ich will die brisanz solcher strömungen nicht verharmlosen, ich denke allerdings, dass das mitteleuropäisch-katholische feindbild jude vom feindbild moslem abgelöst wurde. antisemitisches gedankengut existiert zwar tragischerweise nach wie vor - mich macht es jedes mal schaudern, wenn mich menschen danach fragen, ob ich denn jüdin sei, weil man, gesetz des falles ich wär`s, nicht mit mir sprechen würde. ich habe einige zeit in einem jüdischen viertel gearbeitet, in nicht-jüdischem umfeld. was da an vorurteilen und gehässigkeiten kursierte war erschreckend und beschämend - doch eine gruppe von menschen, die durch verleumdung und massenmord in zentraleuropa in die gesellschaftliche bedeutungslosigkeit getrieben wurde (nur an die intellektuellen erinnert man sich plötzlich gerne, der nobelpreistragende emigrant, das war mal einer von uns...) "taugt" nicht mehr für breitenwirksame menschenhetze, das mag global gesehen anders sein, aber in österreich oder deutschland etwa ist antisemitismus wohl eher nur mehr eine randerscheinung am rande von extremen, das gros der bevölkerung fürchtet nicht mehr den juden, sondern den moslem. der mob will keine synagogen mehr brennen sehen, sondern moscheen.)
ich bin keineswegs dafür konträre ansichten oder meinungsextreme zu verbieten - und ehrlich, das wär auch ein kampf gegen windmühlen. dennoch behalte ich mir vor, meinen unmut zu äußern und den verdacht der meinungsmache in verleumderischer absicht auch dem weblogbetreiber kund zu tun. wenn knallgrau der ansicht ist, dieses treiben als im sinne der meinungsfreiheit völlig legitim zu werten, dann kann ich mich auf den kopf stellen, wie ich will. dann muss ich halt damit leben.
ich halte nichts davon, eine "vernaderung" im heimlichen zu betreiben, deshalb mache ich das auch hier publik. ich will mir keineswegs eine schlammschlacht mit frau erni liefern, die ins private geht. welche sockenfarbe sie bevorzugt, was sie gerne isst und was nicht, das steht alles nicht zur debatte, ob sie mich dumm findet, oder ich sie, ist ebenfalls völlig nebensächlich. das einzige, was ich ihr und ihrem umfeld ankreide, ist, dass auf dem nebenwirkungsblog falschmeldungen gestreut werden und eins mit dem anderen vermischt wird. da geht es nicht mehr darum, die durchaus berechtigte frage nach möglichkeiten und grenzen der zuwanderungspolitik zu stellen oder islamische regimes zu kritisieren, unter denen die eigene bevölkerung zu leiden hat - regimes, die ihre verschrobene weltsicht womöglich durch terror gewaltsam äußern, sondern es werden menschen, die bereits bei uns leben angegriffen, als rückständige tölpel und fanaten dargestellt. da wird integration gefordert und zeitgleich mit allen mitteln torpediert. leider eine gängige praxis. wie gesagt, weit einflussreichere medien bedienen sich dieser mittel, nur sitzen die mir nicht gewissermaßen direkt gegenüber.
ich bin allerdings auch dafür, etwa offen antisemitische haltungen anzuprangern. wann immer die tendenz erkennbar ist, dass hier nicht mehr meinungen geäußert werden, sondern aus meinungen verallgemeinerungen werden, die auf verunglimpfung von ganzen gruppen zielen, dann stelle ich persönlich mir die frage, in wie weit das noch akzeptabel sein kann. die aussage:
"mein türkischer/bosnischer/deutscher/afrikanischer/katholischer
/muslimischer/jüdischer/rechter/linker/dicker/dünner/alter
/junger/etc. nachbar ist ein trottel!" muss zulässig sein.
bei:
"alle türkischen/bosnischen/deutschen/afrikanischen/katholischen
/muslimischen/jüdischen/rechten/linken/dicken/dünnen/alten
/jungen/etc. nachbarn sind trottel!" wird´s dann allerdings schon problematischer mit der meinungsfreiheit.
wenn nun berufsgruppen (recht beliebt: polizisten, lehrer, ärzte, hausfrauen), hobbies, kleidungsstile, undsoweiterundsofort einer solchen verallgemeinerung unterzogen werden, dann müsste man dies, meiner argumentation konsequent folgend auch ablehnen, doch die interessensgemeinschaften "ärzte abschieben", "hausfrauen verbieten", "tennissocken aus den betten dieser welt verbannen" oder "gegen taubenzüchter" werden niemals eine allzu große anhängerschaft um sich scharen können, wohingegen ganze bevölkerungsgruppen in ihrer vielfalt als per se gefährlich/dumm/schmarotzerisch einzustufen leider stets auf fruchtbaren boden fällt. denn das fremde wird nur zu gern als suspekt und bedrohlich eingeschätzt, in allen kulturen dieser welt. (dass die japaner keine fremden mögen, oder die russen, die hutu und tutsi, die bengalen, die franzosen, die albaner, die neuseeländer oder die schweden ist an dieser stelle insofern irrelevant, als dass ich nunmal in österreich augewachsen bin und noch immer lebe und mir somit die österreichischdeutschschweizerischen gesellschaftlichen konflikte näher und vertrauter sind und mich unmittelbarer beeinflussen.)
wie gesagt, in letzter instanz obliegt es im vorliegenden fall dem webloganbieter, welche inhalte er als vertretbar empfindet und welche nicht.
Bei scusi handelt es sich nicht um einen genuin antisemitischen Blogger, sondern um einen vulgär-rassistischen im "Stürmer"-Stil. Wer Juden als "Itzig" bezeichnet oder ähnliche Assoziationen zum Besten gibt, ist ein Rassist. Man kann, darf und muss sogar Israels Politik kritische befragen, aber nicht so. Statt meine Zeit nun mit diesen Schwachköpfen zu verschwenden, lese ich lieber zum Beispiel Avraham Burgs Buch. (Und jetzt raten Sie mal, welcher Beitrag/Blog in den Charts erschien/erscheint und welcher nicht.)
Warum nun scusi harmlos ist und eine Randerscheinung sein soll, während der litart-Dreck in Quarantäne gehören soll, erschliesst sich mir nicht, ausser man legt zweierlei Maßstab an.
ich würde niemals behaupten, dass ich antisemitismus für harmlos halte, und hätte ich von oder bei dem betreffenden blog bereits gelesen, hätte knallgrau umgehend eine beschwerde im postfach, auch wenn das vielen als sinnlos oder übertrieben erscheinen mag. es geht mir hier auch nicht darum, zu behaupten, die eine form des rassismus, so man denn beim menschen überhaupt von rassen sprechen kann/soll, sei äh...besser oder schlechter. sehr vereinfacht und salopp formuliert "zahlt sich antisemitismus für antisemiten in österreich oder deutschland nicht mehr aus", denn der jüdische teil unserer bevölkerung wurde nachhaltig ausgelöscht.
dass antisemitismus weltweit gesehen sehr wohl eine nicht zu unterschätzende rolle spielt, stelle ich überhaupt nicht in frage, aber ich spreche hier nicht von globalen problemen und wirren bedrohungsszenarien, die sich jedes volk für sich schafft, sondern von aktuellen gesellschaftlichen tendenzen in deutschland, österreich oder der schweiz. der bevölkerungsdurchschnitt hat momentan angst vorm islam, nicht mehr vorm jüdischen.
dass islamische regimes umgekehrt durchwegs antisemitismus schüren, steht auf einem anderen blatt. gutzuheißen ist das gleichfalls nicht, doch stets nach außen zu verweisen, um die schwelenden konflikte innerhalb zu rechtfertigen oder zu übertünchen ist ebenfalls nicht zielführend. doch derzeit ist es der umgang mit zuwanderung aus großteils islamisch geprägten ländern, der das größte potential zu aggression und gewalt birgt, mit der islamophobie lassen sich hierzulande heute wählerstimmen generieren.
ihre rätselfrage betreffend: nun, ich wähne nebenerscheinungen in den charts, wie so oft, ich habe allerdings nicht nachgesehen.
Ich überlege gerade,
ob es nett wäre, wenn sich könig egon ladislaus froschojewsky...
schreiben wie atmen - 1. Aug, 22:18
kundmachung
dieser weblog basiert im wesentlichen auf texten, fotos sowie illustrationen von MoniqueChantalHuber und alter egos.
moralisch inakzeptable wortmeldungen, sofern sie nicht der feder ihrer majestät entspringen, werden mitsamt verfasser an den pranger gestellt, gevierteilt oder am scheiterhaufen verbrannt. die zensurgewalt von MCH bezieht sich jedoch bedauerlicherweise nur auf ungehörige kommentare innerhalb ihres hoheitsgebietes.
und legasthenie ist lediglich ein schönheitsfehler.
mir fällt zu der diskussion/anaximander und co nur ignorieren/strikte nicht-beachtung ein.
jedoch, sie können sich zumindest einhandeln, dass man sie nervt, wo es nur geht.
ja und nein ...
*
naiverweise wünsche ich mir andere angebote/bessere konzepte vor allem samt umsetzung und mag lieber darüber nachdenken.
also eher ein "anstatt" für opportunisten (wenn ich "verführbar" auch so auslegen darf) - und da zähl ich mich selbst und den großteil der menschheit ungeschaut dazu - statt dem aufreibenden widerspruch an die absolut "unbelehrbaren".
vieles von dem, was sie von sich gibt, ist keinen pfifferling wert, schwierig wird es allerdings dann, wenn z.b. sehr eigenwillig interpretierte studien aus dem hut gezaubert werden und auslegegungen marke eigenbau rege verbreitung finden.
wenn die quelle bekannt ist, wie in diesem fall, dann denke ich, dass hier sehr wohl widerspruch nötig ist. auch dass sich dort herren tummeln, die eine unglaubliche dreistigkeit im umgang mit ausgestorben gehofften metaphern an den tag legen (weil`s mir so besonders ins auge stach, erwähne ich es noch mal: da wird z.b. im zusammenhang mit den pösen, sozialschmarotzenden türken auf die sportpalastrede hitlers angespielt, natürlich alles satire, und so war das doch überhaupt nicht gemeint, außerdem gibt es da doch dieses eine gedicht... und was erlauben sie sich eigentlich da, mir zu unterstellen, lernen sie lesen!) und keiner schreit mehr auf und sagt "sats ihr olle deppat?".
da ich twoday gewissermaßen als meine virtuelle heimstatt empfinde, als virtuelles sozialleben, reagiere ich deutlich heftiger, als wenn mal wieder ein forenclown über die türken schimpft. doch der forenclown ist mir im virtuellen sinne nicht benachbart und bekannt, sich da aufzuregen, ist zermürbend, weil leider völlig sinnlos. hier allerdings gibt es eine hausordnung, auf deren einhaltung ich poche, wenns der nachbar dann zu bunt treibt.
man mag die sinnhaftigkeit des ganzen hinterfragen, vergebliche liebesmüh wahrscheinlich und nicht gut fürs gemüt, nur durchgehen lassen muss man der dame samt anhang deshalb noch lang nicht alles.
Blogs sind in der Regel Zusammenschlüsse von Gleichgesinnten. Das ist einer der Gründe, warum sie im Diskurs immer eine untergeordnete Rolle spielen werden. Was man bräuchte wäre ein Forum, welches divergierende Meinungen zulässt und halbwegs neutral "moderiert" wird.
Widersprechen kann man durch äquivalent-andere Texte beispielsweise auf seinem eigenen Blog.
danke, herr keuschnig
meine überlegung ist folgende:
da sitzt also jemand, den manche noch immer für seriös halten, daheim vorm rechner, mit sich und seinem frust auf die welt, verbreitet zivilisierte belanglosigkeiten, zwischendurch streut er immer wieder ein paar gerüchte, die umgehend zuspruch und verbreitung finden, bei leuten, die die welt genau so haben wollen.
man kann mutmaßen, dass sich frau anaximander über eine lästige österreicherin geärgert hat, einen anstrengenden tag hatte oder aus sonstigen gründen in fabulierlaune war, jedenfalls existiert im internet nun ein gerücht mehr - und nicht das erste von dieser seite. ergooglebaren unsinn gibt es zwar gegen unendlich, doch zu behaupten, dass der brad pitt privat gerne dunkelrote strapse mit mikeymouseaufaufdruck trägt, mag dem herrn pitt, so er es denn erfährt, etwas unangenehm sein, aber die diffamierung einzelner ist bei weitem nicht so problematisch zu werten, wie wenn sie ganze volksgruppen betrifft.
das internet ist küche für viele gerüchteköche, meistens ist nur nicht klar, von wem der unsinn kommt. bei tägliche nebenwirkungen lässt sich aber der verlauf, mechanismus und die rhetorik (völlig nebensächlich, aber eine der wenigen gelegenheiten, zu sehen, dass ich rhetorik manchmal richtig schreiben kann...) solcher stimmungsmache mittlerweile sehr offen mitverfolgen. muss man das hinnehmen, wenn man weiß woher`s kommt?
Hoppala!
Damit meinte ich weder die dortige Blogbetreiberin, noch deren Unterstützer. Vielmehr hatte ich den arglosen Leser vor Augen. Dessen unbewusste Beeinflussung durch einen Beitrag/Aufsatz/Artikel fällt um eine Spur anders (hoffentlich neutraler) aus, wenn er auch Gegenstimmen erkennen kann.
Die Meinungsäußerungen einer Anaximander könnten einem elegant am A. vorbeigehen. Sie sind aber sehr geschickt so angelegt (meistens sogar abwesend, weil die Dame lediglich provokant zitiert), dass das Ergänzungsbedürfnis des Lesers angeregt wird. Auf die Frage "Hat es in XY -3°C?" kommt wohl am häufigsten die Gegenfrage "Häh?".
Auf die Frage "ist es Arroganz?" melden sich beim Leser unbewusste Affekte. Ob die insgeheime Antwort dann "Ja" oder "Nein" lautet, wird nicht zuletzt davon bestimmt, welche weiteren Informationen der Unentschiedene noch aufnehmen kann, bevor er sich auf eine Antwort festlegt.
Der Mensch kann Unsicherheit/Lücken schwer aushalten, weil er dadurch in Unruhe versetzt wird. Wenn weitere Information nicht zur Verfügung steht, füllt der Mensch die Lücken mit Annahmen und Phantasie. Exakt dieser Mechanismus spielt Anaximander wirkungsvoll in die Hände.
btw: Hat jemand eine Idee, wie sich der "offene Brief zum Grüß-Gott-Verbot" soo lange an vorderster Stelle in den Charts halten kann?
Ja!
Ohhh!
*inohnmachtfall*
@Gregor Keuschnig
...https://www.andreas-unterberger.at/... hat noch vor anaximander einen Beitrag online gestellt, in welchem er sich u.a. dem Inhalt des Briefs zum Grüß-Gott-Verbot widmet. Ich gehe nicht weiter auf den Inhalt ein. Interessierte lesen selbst nach unter der Adresse "...erger.at/2010/01/die-schmerzen-der-grunen-schikanen/ Der Beitrag zog 252 Kommentare auf sich. Einer der Kommentare enthält den Link zum ausgestellten Brief auf litart.twoday.net. Dr. Unterberger war Chefredakteur der Österreichischen (bürgerlichen) Tageszeitung "Die Presse". Er erhebt den Anspruch, ein (wenigstens teilweise) politisches Blog zu führen.
In der Argumentation gegen den politischen Mitbewerber werden - jetzt losgelöst von Unterberger - leichtfertigst "Kollateralschäden" in Kauf genommen, die sich in einer zusehends bedrückenden gesellschaftlichen Atmosphäre niederschlagen. Das kommt auch in "unwichtigen" Blogs zum Ausdruck. Nicht Bekehren kann das Ziel sein, da stimme ich völlig mit Ihnen überein, sondern die Grenzziehung. Ich finde, dass wir der geöffneten Büchse der Pandora auch die darin verborgene Hoffnung entlocken sollten.
Ja, es ist so: Da sitzt jemand am Rechner, ist frustriert oder dumm oder beides und sondert seinen Mist da ab. Er/Sie wird immer Gesinnungsfreunde finden. Das spielt sich im "richtigen" Leben genau so wie im Internet - es zeigt sich hier nur mehr. Ich fürchte, demokratische Kulturen müssen das aushalten können. Ich verstehe nur nicht, warum man davor in Angst oder gar Panik verfallen sollte (ich sage nicht damit, dass Sie das tun).
Ein Blog, ein Buch, eine Zeitung - wenn dort niedere Instinkte bedient werden wird man dort im Zweifel immer mehr Zuspruch finden als in einer seriös argumentierenden Publikation, die Zeit und Intellekt erfordert. Daher interessieren mich Charts z. B. nicht - Quantität hat mit Qualität nur äusserst selten etwas zu tun. Die litart-Dame ist eine veritable Rassistin. Wenn ein Herr Unterberger das politisch relevant findet und verlinkt, ist er es entweder auch oder nur ein Dummkopf. Ich tippe auf letzteres.
sie mögen sich nicht von billiger propaganda täuchen lassen, bzw. haben den wunsch, dinge näher zu ergründen und werden billige manipulation nicht so ohne weiteres als wahrheit annehmen, aber unart und co erreichen mit ihrer art der "berichterstattung" nunmal vorrangig ein publikum, das nicht in die tiefe geht. das hat nicht einmal zwangsläufig mit bildung oder politischer ausrichtung zu tun, sondern vielmehr mit den lesegewohnheiten des durchschnittsusers. webloginhalte werden häufig so beiläufig konsumiert, wie bunte u-bahngratiszeitungen. nicht die mangelnde qualität, sondern die überbordende menge ist in meinen augen das problem, weil die qualität, zugunsten der häppchenweisen, wenig anstrengenden konsumierbarkeit, dem rezipienten oft genug völlig gleichgültig ist.
mir geht es nicht um bekehrung, mir geht es auch nicht um eine diskussion mit der frau erni und ihren getreuen, das ist völlig zwecklos. mir geht es vielmehr darum, mir und anderen die frage zu stellen - wenn innerhalb eines sozialen gefüges, und als solches begreife ich twoday eben mittlerweile, jemand vor aller augen seinen zivilisationsanspruch lügen straft, sich als (ein nicht ganz unproblematischer vergleich...) seuchenschleuder entpuppt und sich fleißig in ansteckung übt, ghört der dann nicht unter quarantäne und wenn ja, wie erreiche ich das? eine funktionierende demokratie sollte gewiss ein paar miesmacher aushalten können, doch ich sehe diese angelegenheit weniger politisch, denn gruppendynamisch. womöglich ein verkehrter ansatz, nicht zuletzt deshalb schätze ich es sehr, verschiedene ansichten zu hören.
dennoch: ich will in meinem - und sei es "nur" das virtuelle - umfeld keine leute dieser coleur einfach dulden müssen.
Blogs wie "scusi" mit ihrer antisemitischen Propaganda und dem Verschwörungsdenken lehne ich bspw. auch ab. Aber sie zu verbieten hieße sie zu Helden zu machen. Das wäre falsch.
Jegliches Quarantäne-Denken ist mindestens antidemokratisch konnotiert - und sei es auch noch so gut gemeint. Ich vermag da zwischen "politisch" und "gruppendynamisch" nicht zu trennen. Man vertraut dem Kraft des Arguments nicht (wobei es reichlich Gründe gibt, diesem wirklich nicht alleine zu vertrauen) und beschliesst daher paternalistische Schutzmaßnahmen (die meist nach hinten losgehen).
Und: Wer will entscheiden, was in Quarantäne gehört und was nicht? (Ich entscheide das natürlich sehr wohl auf meinem Blog - ich lösche dort auch beleidigende oder ähnliche Kommentare, und das ohne schlechtes Gewissen.)
Ich empfinde twoday übrigens nicht als Community, dafür sind hier zu viele "Paradiesvögel" und auch Dumpfbacken unterwegs. Dass ich hier gelandet bin, ist reiner Zufall; ab einer gewissen Anzahl von Beiträgen fällt das Umziehen schwer.
Jeder Benutzer hatte während seines Registrierungsvorganges die "Hausordnung" (vlg. Allgemeine Geschäftsbedingungen, insbesondere Pkt 15) zu akzeptieren. knallgrau hat sich als Plattformanbieter einige Eingriffsmöglichkeiten vorbehalten, denen sich die registrierten Benutzer unterworfen haben.
Die Frage akzeptablen Benehmens (um das geht es im Kern) unterliegt selbstverständlich immer einer gesellschaftlichen Normenbildung. Wo diese vernachlässigt wird, resp. deren Durchsetzung nicht betrieben wird, kann sich sprachliche - und damit gleichzeitig auch gedankliche - Verwahrlosung und Verrohung die Bahn brechen. Demokratisch durch Schweigen legitimiert noch dazu.
von wem stammt übrigens der Ausspruch: "Hüte dich vor negativen Gedanken, denn auch diese streben der Verwirklichung zu."?
Ich sehe bei litart keine Interventionsmöglichkeit; bei scusi gab es es einige Beiträge, wo dies schon relevant hätte sein können. Knallgrau wird kaum intervenieren (was ich im Zweifel richtig finde).
Im übrigen sind mir Wegsperrer immer ein bisschen suspekt, denn die Welt ist nicht nur eine fiktive Internet-Community. So, jetzt habe ich über die Knallchargen à la Erni genug Gedanken verschwendet. Danke für die Aufmerksamkeit.
*geht sinnierend
nach linksab*etwas knapp und nicht allzu präzise formuliert, doch mir fehlt gerade die zeit, darauf und auf herrn keuschnigs antwort näher einzugehen.
verabscheuen ist zu hart formuliert. natürlich entwickeln sich im virtuellen, wie im richtigen leben vorlieben und abneigungen. da agiert wohl ein jeder innerhalb seines erfahrungshorizontes. vieles kann einem mitunter völlig befremdlich erscheinen und hat dennoch seine berechtigung.
wenn ich persönlich die "trommeln für den weltfrieden, aktionsgruppe hintertupfing", "ganzheitlicher schamanismus aus der sicht der mystisch empfindsamen frau", "mein ganz persönliches tagebuch mit lieben grüßen an susi, mausi und claudschiiiii *knuuuutsch*" blogger für doof halte, dann ist das mein persönliches problem, das werde ich ebenso aushalten müssen, wie die tatsache, dass manche menschen trekkingsandalen tragen, obwohl ich trekkingsandalen ganz schrecklich finde.
diese persönlichen befindlichkeiten, die in den meisten blogs (so auch in meinem) zum ausdruck gebracht werden, haben aber kaum gesellschaftspolitische relevanz. ziemlich vereinfacht formuliert hat auch antisemistische propaganda nur noch relativ wenig einfluss auf das denken des mainstreams, denn der jüdische teil unserer kultur wurde vor nicht allzu vielen jahren grausam und nachhaltig ausgelöscht, wer noch immer auf mittlerweile absolute minderheiten hinprügelt, hat den aktuellen trend in sachen "wie zimmere ich mir ein bedrohungsszenario" verschlafen. (ganz dringende anmerkung: ich heiße antisemitische tendenzen in keinster weise gut und ich will die brisanz solcher strömungen nicht verharmlosen, ich denke allerdings, dass das mitteleuropäisch-katholische feindbild jude vom feindbild moslem abgelöst wurde. antisemitisches gedankengut existiert zwar tragischerweise nach wie vor - mich macht es jedes mal schaudern, wenn mich menschen danach fragen, ob ich denn jüdin sei, weil man, gesetz des falles ich wär`s, nicht mit mir sprechen würde. ich habe einige zeit in einem jüdischen viertel gearbeitet, in nicht-jüdischem umfeld. was da an vorurteilen und gehässigkeiten kursierte war erschreckend und beschämend - doch eine gruppe von menschen, die durch verleumdung und massenmord in zentraleuropa in die gesellschaftliche bedeutungslosigkeit getrieben wurde (nur an die intellektuellen erinnert man sich plötzlich gerne, der nobelpreistragende emigrant, das war mal einer von uns...) "taugt" nicht mehr für breitenwirksame menschenhetze, das mag global gesehen anders sein, aber in österreich oder deutschland etwa ist antisemitismus wohl eher nur mehr eine randerscheinung am rande von extremen, das gros der bevölkerung fürchtet nicht mehr den juden, sondern den moslem. der mob will keine synagogen mehr brennen sehen, sondern moscheen.)
ich bin keineswegs dafür konträre ansichten oder meinungsextreme zu verbieten - und ehrlich, das wär auch ein kampf gegen windmühlen. dennoch behalte ich mir vor, meinen unmut zu äußern und den verdacht der meinungsmache in verleumderischer absicht auch dem weblogbetreiber kund zu tun. wenn knallgrau der ansicht ist, dieses treiben als im sinne der meinungsfreiheit völlig legitim zu werten, dann kann ich mich auf den kopf stellen, wie ich will. dann muss ich halt damit leben.
ich halte nichts davon, eine "vernaderung" im heimlichen zu betreiben, deshalb mache ich das auch hier publik. ich will mir keineswegs eine schlammschlacht mit frau erni liefern, die ins private geht. welche sockenfarbe sie bevorzugt, was sie gerne isst und was nicht, das steht alles nicht zur debatte, ob sie mich dumm findet, oder ich sie, ist ebenfalls völlig nebensächlich. das einzige, was ich ihr und ihrem umfeld ankreide, ist, dass auf dem nebenwirkungsblog falschmeldungen gestreut werden und eins mit dem anderen vermischt wird. da geht es nicht mehr darum, die durchaus berechtigte frage nach möglichkeiten und grenzen der zuwanderungspolitik zu stellen oder islamische regimes zu kritisieren, unter denen die eigene bevölkerung zu leiden hat - regimes, die ihre verschrobene weltsicht womöglich durch terror gewaltsam äußern, sondern es werden menschen, die bereits bei uns leben angegriffen, als rückständige tölpel und fanaten dargestellt. da wird integration gefordert und zeitgleich mit allen mitteln torpediert. leider eine gängige praxis. wie gesagt, weit einflussreichere medien bedienen sich dieser mittel, nur sitzen die mir nicht gewissermaßen direkt gegenüber.
ich bin allerdings auch dafür, etwa offen antisemitische haltungen anzuprangern. wann immer die tendenz erkennbar ist, dass hier nicht mehr meinungen geäußert werden, sondern aus meinungen verallgemeinerungen werden, die auf verunglimpfung von ganzen gruppen zielen, dann stelle ich persönlich mir die frage, in wie weit das noch akzeptabel sein kann. die aussage:
"mein türkischer/bosnischer/deutscher/afrikanischer/katholischer
/muslimischer/jüdischer/rechter/linker/dicker/dünner/alter
/junger/etc. nachbar ist ein trottel!" muss zulässig sein.
bei:
"alle türkischen/bosnischen/deutschen/afrikanischen/katholischen
/muslimischen/jüdischen/rechten/linken/dicken/dünnen/alten
/jungen/etc. nachbarn sind trottel!" wird´s dann allerdings schon problematischer mit der meinungsfreiheit.
wenn nun berufsgruppen (recht beliebt: polizisten, lehrer, ärzte, hausfrauen), hobbies, kleidungsstile, undsoweiterundsofort einer solchen verallgemeinerung unterzogen werden, dann müsste man dies, meiner argumentation konsequent folgend auch ablehnen, doch die interessensgemeinschaften "ärzte abschieben", "hausfrauen verbieten", "tennissocken aus den betten dieser welt verbannen" oder "gegen taubenzüchter" werden niemals eine allzu große anhängerschaft um sich scharen können, wohingegen ganze bevölkerungsgruppen in ihrer vielfalt als per se gefährlich/dumm/schmarotzerisch einzustufen leider stets auf fruchtbaren boden fällt. denn das fremde wird nur zu gern als suspekt und bedrohlich eingeschätzt, in allen kulturen dieser welt. (dass die japaner keine fremden mögen, oder die russen, die hutu und tutsi, die bengalen, die franzosen, die albaner, die neuseeländer oder die schweden ist an dieser stelle insofern irrelevant, als dass ich nunmal in österreich augewachsen bin und noch immer lebe und mir somit die österreichischdeutschschweizerischen gesellschaftlichen konflikte näher und vertrauter sind und mich unmittelbarer beeinflussen.)
wie gesagt, in letzter instanz obliegt es im vorliegenden fall dem webloganbieter, welche inhalte er als vertretbar empfindet und welche nicht.
Warum nun scusi harmlos ist und eine Randerscheinung sein soll, während der litart-Dreck in Quarantäne gehören soll, erschliesst sich mir nicht, ausser man legt zweierlei Maßstab an.
dass antisemitismus weltweit gesehen sehr wohl eine nicht zu unterschätzende rolle spielt, stelle ich überhaupt nicht in frage, aber ich spreche hier nicht von globalen problemen und wirren bedrohungsszenarien, die sich jedes volk für sich schafft, sondern von aktuellen gesellschaftlichen tendenzen in deutschland, österreich oder der schweiz. der bevölkerungsdurchschnitt hat momentan angst vorm islam, nicht mehr vorm jüdischen.
dass islamische regimes umgekehrt durchwegs antisemitismus schüren, steht auf einem anderen blatt. gutzuheißen ist das gleichfalls nicht, doch stets nach außen zu verweisen, um die schwelenden konflikte innerhalb zu rechtfertigen oder zu übertünchen ist ebenfalls nicht zielführend. doch derzeit ist es der umgang mit zuwanderung aus großteils islamisch geprägten ländern, der das größte potential zu aggression und gewalt birgt, mit der islamophobie lassen sich hierzulande heute wählerstimmen generieren.
ihre rätselfrage betreffend: nun, ich wähne nebenerscheinungen in den charts, wie so oft, ich habe allerdings nicht nachgesehen.