Puhhhh! Doppelt Puhhhh!
Denn das liest sich in weiten Teilen wie ein Auszug aus meiner Biografie des vergangenen Jahres. Und vieles hält noch an: Antidepressiva, Geldscheiße, Wohnungsverlust. Nur dass das bei Ihnen in Österreich recht euphemistisch 'Delogierungsklage' heißt und bei uns 'Zwangsräumung'. Ich muss auch bis 30. April aus meiner Wohnung wegen 235 Euro Mietschulden. Noch weiß ich nicht, ob ich die Wohnung, um die ich mich beworben habe, bekomme. Kann ja kein Gehalt nachweisen außer dem bisschen Praktikumsentgelt und der Sozialhilfe.
Wie konnte es mit zwei so begabten Mädels wie uns nur so weit kommen?
Schaun Sie Frau O., gerade deshalb schreib ich solche Sachen, weil ich glaube, dass es in Wirklichkeit viel mehr Menschen so geht, wie mir.
Weil ich denke, dass einen das Verstecken, der verzweifelte Versuch nach aussen hin eine Lebenssituation vorzugaukeln, die schon längst nicht mehr besteht, aus Angst vor Schmach und Schande, letzten Endes mehr mitnimmt, als die Wahrheit kund zu tun.
Erst seit ich mir offen eingestehe, dass ich nun wirklich fern ab der Leistungsgesellschaft lebe, fällt mir auf, dass ich dort auch gar nicht mehr hin will.
Und ich fühl mich deutlich besser als zuvor. Klar wird man schief beäugt so als Punkexsistenz wider Willen, aber all die schmerbäuchigen Arbeitsbienen, deren einziges Lebensglück nur mehr der Jahresurlaub darstellt, wo sie mal für drei Wochen vergessen, dass ihr Leben eigentlich auch nur auf Kredit aufgebaut ist, sind vermutlich auch nicht sonderlich viel glücklicher als ich.
Diesen Frühling hab ich zum ersten Mal seit Jahren aktiv bemerkt, vielleicht geh ich demnächst sogar das erste Mal seit Ewigkeiten wieder schwimmen.
Jetzt hab ich nämlich nichts mehr, das man mir wegnehmen könnt, ich hab nix mehr zu befürchten, das macht mich deutlich gelassener.
Ihnen wünsch ich auch die Gelassenheit, solchen enorm bedrohlichen, an die Substanz gehenden Gegebenheiten heiter entgegenzutreten.
Ist zumindest gut für Wesensbildung und Charakter, behaupt ich mal.
Ich überlege gerade,
ob es nett wäre, wenn sich könig egon ladislaus froschojewsky...
schreiben wie atmen - 1. Aug, 22:18
kundmachung
dieser weblog basiert im wesentlichen auf texten, fotos sowie illustrationen von MoniqueChantalHuber und alter egos.
moralisch inakzeptable wortmeldungen, sofern sie nicht der feder ihrer majestät entspringen, werden mitsamt verfasser an den pranger gestellt, gevierteilt oder am scheiterhaufen verbrannt. die zensurgewalt von MCH bezieht sich jedoch bedauerlicherweise nur auf ungehörige kommentare innerhalb ihres hoheitsgebietes.
und legasthenie ist lediglich ein schönheitsfehler.
Denn das liest sich in weiten Teilen wie ein Auszug aus meiner Biografie des vergangenen Jahres. Und vieles hält noch an: Antidepressiva, Geldscheiße, Wohnungsverlust. Nur dass das bei Ihnen in Österreich recht euphemistisch 'Delogierungsklage' heißt und bei uns 'Zwangsräumung'. Ich muss auch bis 30. April aus meiner Wohnung wegen 235 Euro Mietschulden. Noch weiß ich nicht, ob ich die Wohnung, um die ich mich beworben habe, bekomme. Kann ja kein Gehalt nachweisen außer dem bisschen Praktikumsentgelt und der Sozialhilfe.
Wie konnte es mit zwei so begabten Mädels wie uns nur so weit kommen?
Weil ich denke, dass einen das Verstecken, der verzweifelte Versuch nach aussen hin eine Lebenssituation vorzugaukeln, die schon längst nicht mehr besteht, aus Angst vor Schmach und Schande, letzten Endes mehr mitnimmt, als die Wahrheit kund zu tun.
Erst seit ich mir offen eingestehe, dass ich nun wirklich fern ab der Leistungsgesellschaft lebe, fällt mir auf, dass ich dort auch gar nicht mehr hin will.
Und ich fühl mich deutlich besser als zuvor. Klar wird man schief beäugt so als Punkexsistenz wider Willen, aber all die schmerbäuchigen Arbeitsbienen, deren einziges Lebensglück nur mehr der Jahresurlaub darstellt, wo sie mal für drei Wochen vergessen, dass ihr Leben eigentlich auch nur auf Kredit aufgebaut ist, sind vermutlich auch nicht sonderlich viel glücklicher als ich.
Diesen Frühling hab ich zum ersten Mal seit Jahren aktiv bemerkt, vielleicht geh ich demnächst sogar das erste Mal seit Ewigkeiten wieder schwimmen.
Jetzt hab ich nämlich nichts mehr, das man mir wegnehmen könnt, ich hab nix mehr zu befürchten, das macht mich deutlich gelassener.
Ihnen wünsch ich auch die Gelassenheit, solchen enorm bedrohlichen, an die Substanz gehenden Gegebenheiten heiter entgegenzutreten.
Ist zumindest gut für Wesensbildung und Charakter, behaupt ich mal.