croco - 16. Jun, 17:58

Auch mit dem selben Gendefekt behaftet , bin ich doch sicher einern halben Meter größer als Sie. Auch ich lege sehr viel Wert auf die räumliche Distanz zu meinen Mitmenschen. Da hilft mir meine Größe aber gar nicht. Und auch in Akademikerkreisen unterschreitet man gerne die Distanz. Meist sind es die ganz ekeligen, die den Anstand nicht haben, mir vom Leib zu bleiben. Mittlerweile zucke ich betont weg, so als nonverbale Botschaft.

Das mit dem Schularzt ist der Hammer, eine schreckliche Geschichte. Sie sind wahrlich ein mutiger Mensch, gnädige Frau!
Ich kenne ein paar solcher Fälle aus meinem beruflichen Alltag, ich hab ja viel mit Kindern und Jugendlichen zu tun.
Und sobald ich etwas erfahre von einem Mädchen, gehe ich sofort zur Leitung und zeige es an, auch beim Jugendamt. Bisher wurde immer reagiert. Man muss Öffentlichkeit schaffen

MoniqueChantalHuber - 18. Jun, 04:08

öffentlichkeit schaffen... ja und nein. nicht alles, was ich als belästigung und überschreitung meiner grenzen empfinde, ist ein tatsächlicher übergriff. ziemlich schwammige angelegenheit das. ich persönlich hab mittlerweile eine sehr klare vorstellung davon, was ich mir gefallen lasse und ab wann ich mich bedroht fühle (wobei natürlich tragischerweise das aussehen des gegenübers eine wichtige rolle spielt, gefällt mir was ich sehe, bin auch ich leider länger tolerant).

aber wenn ich mich in situationen wiederfinde, in denen ich mich in irgendeiner, meist testosteronbedingten, bedenklichen situation befinde, dann sag ich mittlerweile erstmal, dass ich das nicht dulde, nötigenfalls werde ich wirklich laut und wirklich böse.

manche frauen trauen sich das allerdings nicht oder bemerken erst hinterher was sie störte und greifen dann zu rechtlichen mitteln (ich wage sogar zu behaupten, manchesmal einfach aus gründen des sich-rächen-wollens).

einer meiner kollegen beispielsweise hat sich eine anzeige wegen sexueller belästigung eingehandelt, weil er die nervige angewohnheit hat, seine mitmenschen städig anzufassen. zwar war der anzeigerin bekannt, dass er schwul ist (also vermutlich vollkommen absichtslos handelte) und betrunken, besonders unter dem musikalischen einfluss von madonna, gern erotisch angehauchte tanzeinlagen mit weiblicher begleitung hinlegt, doch anstatt ihm zu sagen: "nimm die finger weg !"oder ihm von mir aus eine zu scheuern, hat sie ihn ein paar tage später eben angezeigt, weil er ihr beim tanz auf den busen griff (kommt ja immer wieder vor sowas, ich bedien mich halt im extremfall meiner ellbogen und wie ich aus der tiererziehung weiß, wird, sofern die strafende handlung innerhalb der ersten drei sekunden erfolgt, der direkte zusammenhang mit der tat erkannt und ein lernprozess in gang gesetzt. und sei es nur: "au, die dumme schnalle boxt zurück").

man muss den menschen, also nicht nur speziell männern, erstmal klar zu verstehen geben, was man eben nicht möchte. woher soll jemand, der mich nicht kennt, wissen, wo meine persönliche belästigungsschwelle liegt? jeder mensch funktioniert da ein bisschen anders. grad männern wird oft einfach von niemandem gesagt, dass das was sie sagen oder tun, ziemlich daneben ist.

natürlich sollte man, grad bei jungen mädchen immer hellhörig sein. doch der wichtigste schritt, weit vor "öffentlichkeit schaffen" ist, ihnen zu vermitteln "nein zu sagen", ihnen beizubringen dass sie situationen, die ihre (achtung: zigtausendste wortwiederholung) grenzen überschreiten, die ihnen unangenehm sind, nicht erdulden müssen und wie sie sich dem entziehen können.

noch ein bisschen mehr plauderei aus dem nähkästchen: eine freundin von mir geriet in teenagerjahren mal an einen typen, der dieses nicht-nein-sagen-können schamlos ausnutzte, ihre "einerseits noch kind, aber trotzdem schon irgendwie ein wesen mit einer ahnung von sexappeal, dem es gefällt zu gefallen"-unsicherheit erkannte und mit ihr ein, für ihn sicher spannendes, spiel trieb, sie gewaltlos, nur durch die authorität des erwachsenen, dazu zu bringen, sich vor ihm auszuziehen. eine begebenheit, die ihr maßlos unangenehm war, doch antstatt einfach wegzulaufen ist sie geblieben und hat sich jahrelang dafür geschämt.

duldungstarre, ich nenn es reh-im-scheinwerfkegel-syndrom, hilft normalerweise weder der frau , noch lernt der mann was anderes daraus, als "funktioniert, was ich da mache!"

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