Donnerstag, 12. April 2007

sms - balladen, teil vier

mm vs. mch

Schon seit dem fahlen Tageslicht
befiehlt mein Geist: „Wohlan, Gedicht!"
Erst hab Zerstreuung ich gesucht.
Mein Geist der raunte: „Schreib, verflucht!"
Gedankenschinder, elender,
bist wie ein Brand, ein schwelender!
Doch duldt’ er`s nicht, dass ich ihn schalt,
fiel mir ins Wort: „Ja, wird’s jetzt bald?!"
Nun flick ich hilflos ein Gedicht
und kenne dessen Inhalt nicht!
Dies Unwerk sinnentleerter Zeilen,
um Euch damit zu langeweilen.
Verzeiht den geistigen Erguss,
gottlob ist an der Stelle Schluss…


Seid mir gegrüßt, dem ich verwehrte,
die Antwort, die er wohl begehrte.
Entgegne nun erst diesbezüglich:
Find dies Geplänkel höchst vergnüglich!
Mein Geist, der einstmals starr und träge
wird so mit einem Male rege.
Wollt immer schon die Lanze brechen
für Menschen die in Reimen sprechen.
Obschon bald glaubt ein Jedermann,
dass er vortrefflich Dichten kann,
ist in der Menschheit großen Schar
wahres Talent wie Gold so rar.
Es sei gesagt, ganz unumwunden,
in Euch hab ich nen Schatz gefunden.
Eure Moral mag man vermissen,
kohlrabenschwarz ist Euer Wesen,
doch Worte nutzt Ihr voller Wissen,
Ihr habt bestimmt recht viel gelesen.

Bin höchst erfreut, von Euch zu hören
und werd Euch noch des öftern stören!
Von Eurer Kunst bin ich ergriffen tief,
nie derart Gespräch so wunderschön verlief!
(selbst wenn schwarzbeseelt Ihr mich des öftern heißt,
aus Eurem Munde klingt es lieb, als ob die Pantherin ermahnend,
jedoch sanft ihr Junges beißt)
Euch zu ergründen mir ein schwierig Wagnis scheint,
auch Ihr gebt wenig von Euch preis,
wer behauptet Euch zu kennen, um Euch weiß,
dies nur zum eigen Eitel meint.
Darum glücklich bin ich, legt Ihr mir Eure Zeilen dar,
denn was so schön geschrieben, ist nie gekünstelt, es ist wahr.


Schal und träg’ ist heut mein Denken,
sollt schonen Euch mit dem Versuch,
den Vers zu schaffen und zu schenken.
Doch selbst wenn trüb wie Wolkenschleier die Gedanken
und der Niederschlag draus unergiebig noch,
die Worte narrengleich mir wanken,
für Euch, mir Teure, wag ich`s doch.
Keine Springflut, nur ein sanfter Regen sei s’ der Euch umfließt.
Kann Eure Seel’ vielleicht genug benetzen, dass eine kleine Blüte sprießt.


Alsdenn finde ich hiermit Zeit,
Euch Grüße zu entrichten.
Hab endlich nun Gelegenheit
und schick mich an zu Dichten.
Um zu erfreun’ und zu erbaun’,
Euch, der Ihr siech darniederliegt,
denn schließlich macht’s die Gunst der Fraun’,
dass Frohmut Trübsinn bald obsiegt.
So bin ich Eure Sherezade,
schenk Euch tausend und ein Wort,
vertreib die Zeit, die trist und fade
und führ Euch weg an einen Ort,
der voll Geschichten, Mythen gar,
zeig Euch die Welt wie ich sie seh:
phantastisch, bunt und sonderbar,
bin gleichsam Eure Märchenfee.

Lustlos, treibend,
mit morschem Fleisch und Denken.
Starr verbleibend
im Morast
Die Lider senken.
Stumpfsinn?
Fast.
In der Stille plötzlich ein Gespinst entstand!
Wunderbar und fein gewoben…
dennoch stark, so griff ichs mit der Hand
und klomm daran nach oben.
Ich lachte auf: „Sieh einer an!"
Hing das Gespinst wie s’ war,
doch glatt an Euren frechen Lippen, an Eurer spitzen Zunge dran!
Gemacht aus Worten ganz und gar!
So bin ich schelmisch lächelnd hinters Spinnrad gleich geschlüpft,
hab ersonnen und gesponnen und dies Gedicht für Euch geknüpft.

Was sich da zusammenbraut?
Ein Reimgewitter! Gleich wird’s laut.
Die Wolken künden Heftiges,
ein Wetter gibt’s, ein kräftiges.
Die Worte werden niederprasseln,
wie Hagel an den Fenstern rasseln,
ein Vers-Sturm zerrt wild an den Läden,
reimt er sich gut, gibt’s starke Schäden!
Banausen halten dem nicht Stand
und sind in Deckung schon gerannt,
Euch aber wirfts nicht aus der Bahn,
Ihr seid das Auge im Orkan.
Gedankenblitze schlagen ein,
der Blitzableiter sollt Ihr sein,
nehmt sie, ladet Eure Zellen,
wenns nicht reicht, gleich mehr bestellen,
denn ich bin Euer Wettermann,
der s’ weiter stürmen lassen kann.


Morpheus hat mich mit seinem Banne belegt,
nichts das mich rührt, ergreift oder regt.
In seinen Armen bin ich geborgen,
er nimmt die Schwere und alle Sorgen.
Umgarnt mich mit Träumen, wohlig leicht,
wohin selbst Eure Kunst nicht reicht.
Hier hör ich Euer Rufen nicht,
wo einzig Morpheus zu mir spricht.
An meiner Liegstatt hält er Wacht,
verwandelt Tag zur tiefen Nacht.
Küsst meine Lider, wispert und singt,
so wie man Kinder zum Schlafen bringt.
Ich geb mich ihm hin, bin ihm verfallen,
oh, wie ich ihn brauch – die Ruh vor allem.

Das Kleid der Nacht, das Ihr getragen,
hat’s seinen Zauber wohl gewirkt?
Der zarte Saum aus tausend Sagen
Glückseligkeit und Frieden birgt.
Eine Magie, durch nichts zu brechen,
nicht Wort, nicht Kuss entzaubert sie.
Lasst sie erst Euer Dasein schwächen-
hernach seid mächtig Ihr wie nie.
Diesen Gedanken schick ich Euch, er darf nicht stören Eure Ruh’.
Geleit Euch zärtlich an die Schwelle,
entschwindt’, schließt Ihr die Augen zu.

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privataudienz

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der pöbel unter sich

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bob (Gast) - 23. Dez, 10:14
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Klammern anstatt Rettungsschirm, sehr clever.
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eine fabelnhafte idee.
eine fabelnhafte idee.
MoniqueChantalHuber - 1. Aug, 22:30
Ich überlege gerade,
ob es nett wäre, wenn sich könig egon ladislaus froschojewsky...
schreiben wie atmen - 1. Aug, 22:18

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Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:09

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