gestern: ich habe verschlafen. geweckt hat mich erst der lärm der bauarbeiter, die den wasserschaden verursacht haben.

heute: der hund hat sich im park in menschenscheiße gewälzt, ich musste uns erst baden.

merken: nicht drecksau zum hund sagen, während man im büro anruft um die verspätung anzukündigen, da sich ansonsten leicht dialoge der art: "drecksau!" - "müller" entspinnen.

biederhuber, um genau zu sein.

kaum is die oide (sprich: eude - ausspracheservice powered by weltsprache österreichisch, eine initiative des bundesministeriums für aus-, fort- und missbildung) jenseits der magischen altersgrenze, isse nicht mehr wieder zu erkennen.

vorsatzlos nichtrauchend, pärchenurlaubend, neu garderobisiert und überdurchnittlich (n=1) gebügelt und diese haare erst, von den lebensumständenormalisierungsbestrebungen ganz zu schweigen.

sie werden hoffentlich verstehen, weshalb geleeroyale neuerdings so brach liegt - saturierte, schnöde normalität im hause huber und ein küchenkräutergewächshaus, um das ich mich zu kümmern habe.

ich hab keine zeit.

um das liebe vieh behutsam auf das neue leben der monique h. vorzubereiten, muss das liebe vieh mit vermehrter abwesenheit derselben vorlieb nehmen lernen, was dem getier, mittlerweile den luxus einer 24 stunden non stop verfügbarkeit der hundeanimateuse gewohnt, deutlich missfällt.

als erzieherisch wertvolle maßnahme, zur veranschaulichung, welch glückliches los das trio infernal, stundenweisen alleineseins zum trotz, gezogen hat, denn "es hätte doch auch viel schlimmer kommen können. seid dankbar, unterwürfig und beschweret euch nicht!", finden nun regelmäßig tierheimsimulationen im hause huber statt.

zudem befinden wir uns ja auch in der besinnlichsten zeit des jahres, und so müssen sich die huberhunde nicht nur in verzicht und bescheidenheit üben, sondern auch in kontemplativer pose vor des fräulein tierquälers erleuchtungsinstrumentarien in ihrer zelle ausharren, bis die frau fritzl der tierwelt wieder zur besinnung kommt und befindet, es sei nun genug der pädagogischen maßnahmen und der eigenerheiterung ob dackelgeblickes. dann gibt es, jahreszeitlich passend, auch kekse für alle.

es gibt tatsächlich ein leben außerhalb des internets.

dass man die kleine huberin nicht allein in tierhandlungen lassen darf und selbst in begleitung hinterher eine handtaschenkontrolle, sowie einmal kopfüber ausbeuteln dringend angesagt ist, gilt bereits seit ende der achtziger als bekannt.

seit die örtlichen tierdealer vorsichtshalber eine bannmeile um ihre drogenumschlagplätze gezogen haben, bleibt die huberin aber auch tatsächlich clean. keine sorge.

nun, sie hat sich ja durchaus das eine oder andere mal auch anderweitigen kaufräuschen hingegeben und ganz nebenbei singlewochenendkäufe um 100 euro getätigt, am gewürzregal, nur damit der sabbernde blick auf männerwesen nicht so offensichtlich wird. aber das war in hormonell unruhig gestellten phasen und ist somit entschuldbar.

seit heute aber hat die huberin striktestes aus-, fort- und weggehverbot und supermarktverbot ganz besonders, obwohl es weder tiere noch männer im sonderangebot gab und der hormonpegel recht eingepegelt sein müsste.

nein! aus! pfui! allen hier an früherer stelle getätigten gegenteiligen behauptungen zum trotz, es wird zeit für essen auf rädern, durch eine nur von aussen zu öffnende klappe in der tür geliefert, völlige isolation und das haus nie wieder verlassen müssen.

schlimm genug, dass sich auf der imaginären einkaufsliste folgender und einziger punkt befand: räucherstäbchen (zur huberschen verteidigung sei gesagt, dass es in vieltierhaushalten bisweilen ein wenig müffelt und man somit das müffeln übermüffeln muss).

bloß räucherstäbchen hat sie keine gekauft, stattdessen aber 8 paar strümpfe, halterlos.

fragt sich allerdings, wozu?
zum überziehen über die langen gassigehunterhosen im winter, damit die ein bisschen ansprechender gemustert sind? als wechselstrumpfmaske für eventuelle, noch kommende banküberfälle (zwar waren die dinger wirklich unheimlich günstig, das konto dürfte dennoch bereits wieder etwas überstrapaziert sein)? als nudelsieb?

nun, all diese fragen sind letztlich irrelevant, angesichts der tatsache, was noch in die einkaufstasche wanderte: ein paar wellnesssocken (weiß der geier, was wellnesssocken sind, wahrscheinlich haben die sauna und dampfbad und käsearomatherapie fix eingebaut). WELLNESSSOCKEN!

die luftwatschen bei verlassen der verkaufslokalität lies die huberin kurz wieder zu sinnen kommen.

der räucherstäbchen konnte sie sich zwar nicht mehr entsinnen, jedoch ihr dämmerte: eigentlich brauch ich klopapier.

also auf zum nächsten konsumtempel.

dort angelangt entzückten die huberin 1300 g bauchfleisch (rind, nicht mann), eine dose cola und ein neumodisches fruchtgatschgetränk.

erst als die huberin zuhause ihre neuesten schätze stapelte, begutachtete und liebkoste, gelangte sie wieder zur besinnung, hatte jedoch nicht mehr den mut, erneut aufzubrechen, aus angst, gleich wieder des verstandes verlustig zu gehen. wer weiß, was sie sonst noch gekauft hätte?

und so räuchern die altgewohnten tabakenen räucherstäbchen die wohnung. und wer braucht klopapier, solange es taschentücher gibt?

für bauchfleisch und getränke fanden sich alsbald auch tatsächlich abnehmer, nur warum man acht paar halterlose strümpfe und ein paar WELLNESSSOCKEN kauft, mit weder bewusstem strumpf- noch wellnessbedürfnis, darüber grübelt die huberin immer noch.

lost in translating the matrix





man kann natürlich hunde anschreien und katzen und menschen. jeden tag eine flasche wein trinken und mangels zigaretten einfach gras pur rauchen und dieses loch im selbst mit keksen zustopfen probieren, was einen dann doch nur endgültig in die knie zwingt.

man kann natürlich in seinen private little opferaltar spucken und kotzen und röcheln. und dann salzwasser trinken, damit das elektrolytmangelzittern wieder aufhört.

und ich weiß nicht, lauf ich mit dem kopf gegen die wand, um mich zu betäuben oder um dieses ichweißnichtwie zu zertrümmern.

dass die huberin an einem chronischen tierhortungssyndrom leidet, vermutlich aus gründen emotionaler kompensation und des selbstbelustigungsbedürfnisses wegen, und zudem tagesmütterlich tiererziehungsberechtigt ist, wird an dieser stelle als bekannt vorausgesetzt.

aber die drei kater allein diese woche hätt ich wahrlich nicht auch noch mit heim schleppen müssen. gottseisgedankt, die haaren nicht und machen nur kopfschmerzen, keine pinkelpfützen auf lieblingsgegenständen.

was tut man aber, wenn einem der schädel brummt, dass selbst die stimmgewaltige mörderbärbel, ihres zeichens zweitweltbester brumm-, grunz, schnarch- und knurrhund (- nicht zu verwechseln mit knurrhahn, sowas staple ich glücklicherweise noch nicht in der wohnung... obwohl, so ein bis fünf aquarien täten sich schon noch ausgehen...) vor neid erblasst und der hundentleerungsgang mehr an schlingern auf hoher see erinnert, denn an das meistentags kultivierte elegante promenieren in spektakulärer vielhundbegleitung und man so insgesamt gesehen zu rein gar nichts zu gebrauchen ist?

nun, dann kann man immer noch tiere quälen, irgendeinen nutzen müssen die ja schließlich haben.

und wenn man dann auch spätnachmittäglich noch immer nicht wieder genesen ist und keine motivation für irgendwas gefunden hat, dann kann man doch einfach die welt weiter mit tierbildern zudröhnen.

dass man sein leben völlig sinnfrei verplempert, vorrangig durch die spätnächtliche onlineberieselung mit wirklich üblen ami-crime-serien, macht sich spätestens dann bemerkbar, wenn man kein wattestäbchen mehr anfassen kann, ohne sofort einen phenolphthalein-test auf blutrückstände durchführen zu wollen.

wenn man sich also mit tendenz zu spärlich bekleidet durch die singulären räumlichkeiten bewegt, ein häufchen krempel hierhin trägt, ein häufchen krempel dorthin trägt und geradezu kontemplativ in nichtsnutzigkeiten versunken ist, dann kann es einen bis kurz vor den herzinkfarkt treiben, wenn es unvermittelt mehrmals zagfhaft an die schulter klopft, als ob da jemand um etwas aufmerksamkeit bitten würde.

sobald sich das trommelfell nach dem ersten ohrenbetäubenden schreckgequieke wieder in normalposition zurückgestülpt hat, die körperbehaarung wieder eingefahren, die gesichtsblässe gewichen ist und auch der puls deutlich unter 300 liegt, kann man herzlich über jene begebenheit lachen - dass sich nämlich ein simpler besen, unbemerkt ins kippen gebracht und zwischen den schulterblättern landend, wobei die nervösen muskelzuckungen infolge dieses ersten schockmoments den stiel sich noch drei mal vor und zurück bewegen ließen, aber tatsächlich und wahrhaftig genauso anfühlt, als würde einem eine wildfremde person mit dem zeigefinger in den rücken piksen.

wenn man sich all dessen gewahr wird, ja, dann kann man darüber lachen. vorher eher nicht.