Sonntag, 5. September 2010

wahlverwandtschaften

es entbehrt ja nicht einer gewissen komik, dass ausgerechnet ein zeitweilig so leutscheues subjekt wie ich es bin, auch im großstädtischen bereich cirka alle 5 meter auf bekannte trifft.

komisch mutet es auch an, dass in einer kleinen kommune im oberösterreichischen schon seit jahr und tag jemand bei dunkelrot sein kreuz macht, von dem man nicht weiß, wer er ist, die anderen 4 kreuzzeichner in der örtlichen wahlstatistik sind zumindest den hubers nämlich alle namentlich und auch sonst recht gut bekannt.

obwohl sie es in ermangelung von alternativen seit einem weilchen häufig, zumindest wechselweise, alle mit dem selben kreuz haben, auch die hubers im exil, bis vor wenigen jahren hätte man es nicht für möglich gehalten, dass die hubers in trauter eintracht an einem orte versammelt marschieren, doch tatsächlich, die urhubers waren extra angereist, um ein wenig über politische wiesenfestivitäten zu flanieren, die groß gewordene kinderschar im schlepptau.

und so kam es, dass ich, kurz der verwandtschaft im getümmel verlustig gegangen, unvermittelt den mäßig bekannten hacklernachbarn von aus dem dritten stock direkt vor die nase lief und ein kleinwenig verblüfft war.

man musterte sich mit einem verstohlenen grinsen, schwor spaßeshalber dem jeweils anderen, stillschweigen zu bewahren und dann grinste der dicke nachbarsmann erneut und sagte: "also eigentlich hab ich mir das eh schon immer gedacht."

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nömix - 5. Sep, 14:52

Das erinnert mich an eine Episode in meiner Heimatgemeinde: dort kriegten die Dunkelroten seit Jahr & Tag zuverlässig bei jeder Wahl exakt eine Stimme. Einer, Kummerl genannt, stand im dringenden Verdacht, jener eine Dunkelrot-Wähler zu sein, stritt das aber hartnäckig ab und hat es nie zugegeben. Einmal, um es herauszufinden, wettete der Bahnhofswirt vor der Wahl mit Kummerl um 1.000 Schilling, dass die Dunkelroten diesmal zwei Stimmen kriegen, und Kummerl wettete dagegen. Also machte der Bahnhofswirt sein Kreuzel diesmal bei den Dunkelroten, damit die eine zweite Stimme kriegen, aber bei der Wahl kriegten die wieder nur eine: wie immer. Kummerl kassierte seinen gewonnenen Tausender, und musste sich vom Bahnhofswirt anhören: "Du Verräter, für einen Tausender verratest du deine Partei, du Judas." – aber Kummerl sagt: "Na und, wenn wir nicht gewettet hätten, dann hätten die auch nicht mehr wie eine Stimme gekriegt, aber ich einen Tausender weniger." (Dass er derjenige war, der sein Kreuzel sonst immer, nur das einemal nicht bei den Dunkelroten gemacht hat, hat er übrigens trotzdem weiterhin geleugnet.)

MoniqueChantalHuber - 5. Sep, 21:31

oh, ich hab auch eine rurale legende:

ähnliches szenario. bei jeder wahl eine stimme für die kommunisten, dabei wählt der ort geschlossen övp. jeder verdächtigt jeden, aber keiner will es gewesen sein.

bis der pfarrer zum sterbebett einer alten frau gerufen wird. sie möchte ein letztes mal die beichte ablegen.

"gute frau" sagt der pfarrer, "sie werden doch keine sünden zu beichten haben, ein so gottesfürchtiges leben wie sie geführt haben. und die richtige partei werden`s ja auch immer gewählt haben."

"ja, herr pfarrer" entgegnet die alte. "ich hab immer die katholische partei gewählt".
creature - 6. Sep, 23:22

bevor ich sterbe gebe ich es jetzt zu, hab auch schon die kommunisten gewählt.
MoniqueChantalHuber - 6. Sep, 23:25

viel schlimmer find ich ja - ich hab in einem anflug von jugendlichem übermut mal die grünen gewählt.
creature - 6. Sep, 23:28

waaas, nur 1x?
das muß sich ändern!
MoniqueChantalHuber - 6. Sep, 23:41

das war eher chronologisch, denn quantitativ zu verstehen.

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eine fabelnhafte idee.
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MoniqueChantalHuber - 1. Aug, 22:30
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schreiben wie atmen - 1. Aug, 22:18

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